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Archäologen entdecken Gegenstände von Robinson Crusoe

Archivmeldung vom 30.10.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Der Schriftsteller Daniel Defoe hatte seine Romanfigur "Robinson Crusoe" nicht erfunden. Als Vorlage für seinen Roman galt der Seemann Alexander Selkirk, der sich im Jahre 1704 auf die Insel "Aguas Buenas" aussetzen ließ, nachdem er eine Auseinandersetzung mit dem Kapitän hatte.

Robinson Crusoe gab es wirklich. Allerdings hieß er in Wahrheit Alexander Selkirk. Der Schriftsteller Daniel Defoe hatte die abenteuerliche Geschichte dieses Seemanns in einer Zeitschrift gelesen und daraus jenen Roman gemacht, der ihn weltberühmt machen sollte. Über den echten Einsiedler Alexander Selkirk war bislang nur durch schriftliche Quellen belegt, dass er sich 1704 nach einem Streit mit seinem Kapitän auf der Insel Aguas Buenas aussetzen ließ und die folgenden vier Jahre dort zubrachte. Nun hat ein internationales Archäologen-Team auf dieser Insel Gegenstände entdeckt, die nur Selkirk gehört haben können. Von ihren Funden berichten die Forscher in der Fachzeitschrift "Post-Medieval Archaeology". 

Wahrscheinlich hatte Alexander Selkirk nicht geahnt, dass er so lange auf der einsamen Insel im Pazifischen Ozean würde ausharren müssen. Er hatte sich mit seinem Kapitän überworfen wegen konträrer Ansichten zur Seetüchtigkeit des Schiffes, mit dem sie unterwegs waren. Auf der Insel wollte er ein anderes Schiff abwarten, mit dem er in die Heimat zurücksegeln konnte. Doch es sollte vier Jahre dauern, bis endlich ein englisches Schiff vorbeikam und ihn aufnahm. Sein Retter, Captain Woodes Rogers, notierte damals, was er an Gegenständen bei Selkirk vorfand, unter anderem eben auch mathematisch-technische Geräte, die Selkirk von seinem früheren Schiff mitgenommen hatte. 

Ebensolche entdeckte nun das Team um David Caldwell vom National Museum of Scotland und Daisuke Takahashi bei einer Grabung auf der Insel, die mittlerweile in Isla Robinsón Crusoe umgetauft wurde: Gegenstände, die nur einem Europäer aus dem frühen 18. Jahrhundert gehört haben können, zum Beispiel einen Navigationszirkel. Die Forscher gehen daher davon aus, dass es sich bei der Insel Aguas Buenas tatsächlich um die Insel des Robinson-Vorbildes Selkirk gehandelt hat. 

In der Fiktion hat Daniel Defoe seinen Helden nicht mit vier Jahren davonkommen lassen. 28 Jahre musste sein Robinson auf der Insel leben. Herausgekommen ist dabei ein Buch in zwei Teilen, das für das Englische die Gattung Roman begründen sollte. Eigentlich als Gesellschaftskritik gedacht, wurde das Buch bald nur als Abenteuerroman und später nur noch als Kinderbuch gelesen.

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