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"Tierische" Apotheke: Insekten auf Rezept

Archivmeldung vom 12.02.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.02.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Sie krabbeln oder fliegen und sind uns meistens lästig. Doch wie P.M. MAGAZIN in seiner März-Ausgabe berichtet, wissen Forscher, dass in den Millionen Insektenarten der Erde eine riesige Apotheke schlummert. Ihre Substanzen wirken oft besser als chemische Arzneien.

An einer zunehmenden Nutzung der "tierischen" Apotheke wird gearbeitet. "Wir sind bisher das einzige Team in Europa, das gezielt die Insekten-Biotechnologie in Präparate umsetzen wird", erklärt Andreas Vilcinskas, Direktor des Instituts für Phytopathologie und Angewandte Entomologie der Justus-Liebig Universität Gießen (JLU). Unter seiner Führung wurde kürzlich mit Fraunhofer-Forschern eine Allianz gebildet, die rasch Wirkstoffe für die Medizin, aber auch für den Pflanzenschutz und für Lebensmittel finden soll. Ein vielversprechender Ansatz, wie Rainer Fischer, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie in Aachen, erläutert: "Insekten sind die erfolgreichsten Tiere der Erde: Mit über einer Million beschriebenen Arten zeigen sie die mit Abstand größte Vielfalt aller Organismen auf unserem Planeten. Von diesem Erfolg in der Evolution wollen wir lernen."

Die Forscher versprechen sich von dem Kleingetier vor allem einen Ausweg aus dem Problem der stetig zunehmenden Antibiotika-Resistenzen. Die Schmeißfliege Lucilia sericata etwa liefert Wirkstoffe, die bereits seit Jahren erfolgreich in der Therapie schwer heilender entzündeter Wunden eingesetzt werden, bei denen Antibiotika nicht mehr helfen. Aus den Larven der Fliegen gewonnene Wirksubstanzen töten resistente Krankheitserreger ab und verdauen abgestorbenes Gewebe, ohne dabei gesundes Gewebe zu zerstören. Patienten, deren Zustand aussichtslos schien, genesen auf diese Weise erstaunlich schnell. "Wir nennen das Biochirurgie", sagt Vilcinskas.

Quelle: P.M. MAGAZIN

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