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Neues Menschenbild Forscher belegen: Fairness ist wichtiger als Egoismus

Archivmeldung vom 15.09.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.09.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Was ist der Mensch? Egoistisch und rational, behauptet die klassische Wirtschaftswissenschaft. Stets auf eigene Vorteile bedacht, sagen Evolutionsbiologen. Falsch, erklärt der experimentelle Ökonom Ernst Fehr - und revolutioniert damit das tradierte Menschenbild vieler Wissenschaftler.

An die Stelle des egoistischen Homo oeconomicus tritt für Fehr der Homo reciprocans, der auf Fairness und Gegenseitigkeit bedacht ist.

Mit Hilfe von Verhaltensexperimenten und Hirnscans konnte Fehrs Forschungsgruppe von Spieltheoretikern, Psychologen und Neurobiologen am Institut für Empirische Wirtschaftsforschung in Zürich beweisen: Der Mensch hat ein Grundbedürfnis nach Gerechtigkeit. Die meisten teilen mit anderen, selbst wenn es ihnen persönlich Nachteile bringt. Sie kooperieren mit Fremden, weil sie einen Gemeinsinn haben. Sie reagieren auf empfundenes Unrecht mit urwüchsigen Emotionen wie Wut und Rachlust. Und als gerecht erlebte Strafen belohnt ihr Gehirn mit Glücksgefühlen - ähnlich wie bei einem Geldsegen oder bei der Begegnung mit einer geliebten Person.

Um das mächtige Verlangen nach Gerechtigkeit zu kanalisieren, sei es im Laufe der Menschheitsgeschichte zu einer Ko-Evolution des Gerechtigkeitssinns mit moralischen Institutionen wie Ältestenrat, Kirchen und Justizsystemen gekommen, so Ernst Fehr in der Oktober-Ausgabe von GEO, die sich ganz dem Thema "Gerechtigkeit" widmet. Komplexe Wirtschaftssysteme und Gesellschaften, in denen Millionen von Menschen kooperieren, seien ohne gemeinsame Vorstellungen von Gerechtigkeit gar nicht denkbar, sagt Fehr. Eine Welt des egoistischen Homo oeconomicus wäre schon am Tauschhandel gescheitert - in der Jungsteinzeit, vor 10.000 Jahren.

Quelle: Pressemitteilung GEO

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