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NASA und Boeing testen Rochen-Flugzeug

Archivmeldung vom 07.04.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.04.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Rochenartiger Flieger von NASA und Boeing erfolgreich getestet. Bild: NASA/Tony Landis
Rochenartiger Flieger von NASA und Boeing erfolgreich getestet. Bild: NASA/Tony Landis

Ein Team unter Leitung von NASA und Boeing hat die erste Flugtest-Phase des Beinahe-Nurflüglers "X-48B" abgeschlossen. Das ferngesteuerte Fluggerät mit seiner speziellen, rochenartigen Form dient als Forschungsplattform für das NASA-Projekt Environmentally Responsible Aviation (ERA).

Der Flieger soll helfen, die notwendigen Technologien zu entwickeln, um Flugzeuge der Zukunft leiser, sauberer und Treibstoff-effizienter zu machen. Die nun abgeschlossenen Tests sind dabei ein erster großer Erfolg. "Das Team hat die Fähigkeit gezeigt, ein schwanzloses Fluggerät sicher an den Rand der Niedergeschwindigkeits-Flugenveloppe zu bringen", sagt ERA-Manager Fay Collier.

Flugtauglicher Formansatz

Beim X-48B verschmilzt die Tragfläche mit einem breiten und flachen Rumpf ohne Leitwerk. Diese spezielle Form, die an einen Mantarochen erinnert, wird als "Blended Wing Body" (BWB) bezeichnet und soll unter anderem Treibstoff sparen. Der ferngesteurte Testflieger mit 6,4 Metern Flügelspannweite ist dabei nur ein Modell mit 8,5 Prozent jener Größe, die sich NASA und Boeing letztendlich für ein Flugzeug vorstellen.

Die Testflüge mit diesem Modell haben dazu gedient zu zeigen, dass ein Fluggerät mit dieser speziellen Form sicher geflogen und gelandet werden kann. Im Rahmen von insgesamt 80 Flügen wurde dabei auch geprüft, wie sich die X-48B beispielsweise auch bei Ausfall eines Triebwerks verhält. Außerdem wurde getestet, inwieweit das Computersystem den Flug auch dann noch stabil halten kann, wenn der Pilot absichtlich Manöver vorgibt, die über die definierten Grenzen der Kontrollierbarkeit hinausgehen.

Spritsparend und leise

"Die 80 Testflüge haben den Ingenieuren wertvolle Daten geliefert", sagt Tim Risch, X-48B-Projektmanager am NASA Dryden Flight Research Center. So ist das Team nun zuversichtlich, dass ein beständiges, vielseitiges und sicheres Kontrollsystem für BWB-Flugzeuge möglich ist.

Die rochenartige Form wäre für die Luftfahrt interessant, weil Flugzeuge damit nach NASA-Schätzung bis zu 30 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen. Auch verspricht man sich einen deutlich leiseren Flug. Daher soll neben der X-48B noch ein zweiter BWB-Flieger für weitere Testflüge zum Einsatz kommen. Die X-48C wurde laut NASA angepasst, um ein noch geringeres Geräuschprofil zu erreichen.

Quelle: pressetext.austria (Thomas Pichler)

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