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Unklarheit über Asteroiden-Projekt der Nasa

Archivmeldung vom 09.04.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: NASA/JPL-Caltech
Bild: NASA/JPL-Caltech

Die Nasa will eine bemannte Mission zu einem Asteroiden schicken und lädt Russland zur Kooperation ein. Nicht alle russischen Experten sind allerdings darüber begeistert.

Im Betrag von Boris Pawlischtschew bei Radio "Stimme Russlands" heißt es dazu: "Vorerst wurden nur wenige Einzelheiten zum Nasa-Plan bekannt gegeben. Im Jahr 2019 soll ein Roboter einen 500 Tonnen schweren Asteroiden zum Mond schleppen. Zwei Jahre später sollen Astronauten mit dem Raumschiff „Orion“ zum Asteroiden fliegen, um dort zu landen und Proben zu entnehmen.

Die Mission ist voraussichtlich 2,6 Milliarden US-Dollar teuer. In der ersten Phase will die Nasa 100 Millionen Dollar bekommen, um einen passenden Asteroiden zu wählen. Dass die Nasa Russland eine Kooperation vorschlägt, bestätigte Wladimir Popowkin, Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, im Interview mit der „Rossijskaja Gaseta“.

Wie könnte Russlands Rolle ausfallen? Igor Marinin, Chefredakteur des russischen Branchenmagazins „Nowosti Kosmonawtiki“, hält diese Frage für etwas verfrüht:

„In den USA gibt es noch kein konkretes Projekt. Die Nasa und das US-Außenministerium haben vorerst mit keinen Firmen Verträge geschlossen. Deswegen wäre es verfrüht, von Russlands Beteiligung zu sprechen. Aus meiner Sicht werden die USA keine Milliarden für dieses Programm auftreiben. Man kommt kaum über die Machbarkeitsstudie hinaus, denn die Kosten wären zu hoch. Es steht außerdem nicht fest, ob es zweckmäßig wäre, einen Asteroiden den Mond umkreisen zu lassen, anstatt ihn auf seiner ursprünglichen Flugbahn zu erforschen. Ich denke, das Projekt ist nicht machbar.“

Russland hat gute Fachleute und Produktions-Kapazitäten. Es ist aber fraglich, ob die Amerikaner den Russen Aufträge zukommen lassen, während die US-Raumfahrtbranche nicht gerade die beste Zeit erlebt. Deshalb hat auch Juri Karasch, Mitglied der Russischen Raumfahrt-Akademie, seine Zweifel:

„Die Amerikaner haben einen Grundsatz: Jeder Teilnehmer an einem internationalen Projekt soll für seine Teilnahme aufkommen. Selbst wenn die USA Russland zu einer Teilnahme einladen, wird Russland dafür bezahlen müssen. Ich verstehe nicht ganz, wozu Russland das braucht. In gewisser Hinsicht wäre das zwar ein Schritt voran, alles hängt aber davon ab, welche Rolle den Russen zusteht.“

Zuvor haben die USA bekannt gegeben, dass ihre Astronauten zum Jahr 2025 auf einem Asteroiden landen sollen. Wie reimt sich jene Ankündigung mit dem neuen Plan? Sind das zwei verschiedene Projekte? Oder geht es um eines und dasselbe Projekt, nur mit einem neuen Termin? Karasch kommentiert:

„Die neue Mission ist offenbar eine Probe für den zuvor angekündigten Flug. Vielleicht wird sich alles auf diese Probe auch beschränken. Immer mehr Nasa-Experten gelangen inzwischen zum Schluss, dass eine Mission zum Asteroiden nichts bringt. Es wäre ja interessanter, zum Mars zu fliegen. Das wäre von vielen Standpunkten aus gerechtfertigt.“

Neue Details erfahren wird wahrscheinlich in kommenden Wochen. Sollte das Projekt doch umgesetzt werden, wären die Erfahrungen in Bezug darauf nützlich, wie sich die Flugbahn eines Asteroiden korrigieren lässt. Früher oder später wird man diese Erfahrungen brauchen."

Quelle: Text Boris Pawlischtschew - „Stimme Russlands"

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