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Regenwürmer und die Angst vor dem Maulwurf

Archivmeldung vom 03.01.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Es regnet und die Wege in Wäldern und Wiesen sind voller Regenwürmer. Doch warum kriechen die Erdbewohner eigentlich bei Regen zu Massen aus ihren Röhren hervor?

Der Regenwurm hat vermutlich seinen Namen durch sein Verhalten bekommen: Bei starken Regenfällen kriecht er schnell aus der Erde hervor. Doch nicht etwa ein rascher Wasseranstieg in den Wohnröhren treibt den Erdwurm aus seiner Behausung sondern eine irrtümliche Angst vor einem Fressfeind, wie zwei aktuelle Studien nahelegen. Regentropfen erzeugen auf dem Waldboden Erschütterungen, die die Würmer falsch deuten: Sie glauben, dass ihre Fressfeinde - die Maulwürfe - herannahen und flüchten an die Oberfläche. Kanadische Wissenschaftler um Jayne Yack von der Carlton Universität in Ottawa versahen ein Stück Waldboden mit Holzpflöcken, die Tieftonschwingungen von 500 Hertz und weniger erzeugten. Solche Frequenzen sind typisch für die Geräusche eines grabenden Maulwurfs. Zahlreiche Regenwürmer fielen auf den Fehlalarm herein und kamen aus der Erde gekrochen, berichteten die Forscher in dem Journal Biology Letters.

Nasse Erde alleine veranlasste die Regenwürmer nicht dazu, ihr Reich zu verlassen, zeigte dagegen Kenneth Catania von der Vanderbilt Universität in Nashville. Wenn er den Würmern aber einen Maulwurf zur Gesellschaft gab, der sich in ihre Richtung grub, flohen sie blitzschnell nach oben. Zu recht im Übrigen, denn der Maulwurf verfährt mit seinem Erdnachbarn nicht gerade zimperlich: Er beißt den Würmern das Kopfende ab, damit diese sich nicht mehr weiterbewegen können. Die Würmer bilden dann einen lebenden Nahrungsvorrat für die Maulwürfe.

Auch Regenwurmsammler ahmten unbewusst Maulwurfgeräusche nach, wenn sie mit einem Stock auf die Erde klopfen, schreibt Catania in dem Journal «Plos One». Die Experten hatten die Regenwurmarten Diplocardia mississippiensis und Diplocardia floridana unter die Lupe genommen. In Deutschland kommt dagegen vor allem Lumbricus terrestris, der gemeine Tauwurm, vor. Aufgrund ihrer Ernährung durch Erde und Pflanzenteile tragen sie maßgeblich zur Nährstoffanreicherung von Böden bei.

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