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Forscher hoffen auf Wiederholung des Sensations-Signals von Proxima Centauri

Archivmeldung vom 04.01.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.01.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Weltraum
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Bild von Arek Socha auf Pixabay

Seit Dezember ist mit BLC1 ein neuer Kandidat für ein Alien-Signal bekannt. Allerdings müsste noch einiges hinzukommen, damit es als solches auch bestätigt wird. Douglas Vakoch ist Präsident des Instituts für die Aussendung von Botschaften an extraterrestrische Intelligenzen (Meti) und erklärt gegenüber SNA-News, was noch passieren muss.

Weiter ist auf deren deutschen Webseite dazu folgendes zu lesen: "Das Wissenschaftlerteam von „Breakthrough Listen“ macht genau das, was es soll: Es versucht, das Originalsignal zu bestätigen. Die größte Herausforderung dabei ist es, dass die Forscher nach der Wiederholung eines Signals suchen, das über ein Jahr zurückliegt", findet der Meti-Präsident.

Botschaften aus dem All: Wiederholung ist das A und O

Bei Seti, dem Pendant zu Meti, das das All nach Signalen abhorcht, reicht es nicht, einmal auf ein interessantes Signal zu stoßen. Es muss sich wiederholen. "Falls wir das Signal nicht in Echtzeit entdecken, sondern erst Monate später, ist es schwer herauszufinden, was genau das Originalsignal war. Es ist verlockend, zum Schluss zu springen, es seien Aliens gewesen, aber das erschafft einen Mythos ohne notwendige Daten, die ihn stützen. Seti ist ein von Grund auf konservatives Vorgehen, und Wissenschaftler werden so lange nicht überzeugt sein, dass wir Außerirdische entdeckt haben, bis wir eine unabhängige Bestätigung erhalten. Bei Seti schenken wir keinem Signal Glauben, das sich nicht wiederholt hat", so Vakoch.

Fehlerquelle: Computer und andere Menschentechnik

Aber selbst wenn BLC1 mehrmals vom Parkes-Radioteleskop im australischen Bundesstaat New South Wales empfangen worden sein sollte, müssten die Astronomen laut Vakoch ein weiteres unabhängiges Observatorium finden, um einen Computerfehler am Empfänger auszuräumen.

"Die Herausforderung ist es immer, dass wir ein Signal empfangen können, das genau so aussieht, wie die außerirdischen Signale, auf die wir hoffen, aber dieses Signal am Ende von einer ganz anderen Intelligenz herrührt: menschlicher Technologie", so der Meti-Forscher. Als Vorzeigebeispiel führt er die Entdeckung eines fesselnden Signals durch das Seti-Institut im Jahr 1997 an. Das Signal hatte alle Tests für außerirdische Herkunft positiv bestanden, bis dann ein Forscherteam die Quelle im Satelliten für Sonnenforschung „Soho“ ausmachen konnte.

"Sollte es sich bei BLC1 wirklich um ein Signal einer fortgeschrittenen Zivilisation handeln, würden wir wissen, dass das Universum brechend voll von außerirdischem Leben ist. Wenn das nächste Sternsystem zur Erde von extraterrestrischer Intelligenz bevölkert ist, würden wir aus rein statistischen Gründen schließen können, dass Leben überall in der Galaxis vorherrscht", erklärt Vakoch. "Aber genau aus dem Grund, dass wir seit über 60 Jahren nirgends auf Aliensignale gestoßen sind, scheint es umso unwahrscheinlicher, dass am nächsten Stern Leben existieren sollte."

Neben dem berühmten Wow!-Signal, das im Jahr 1977 empfangen und bis heute nicht abschließend geklärt wurde, habe es einige andere einmalige Signalbeobachtungen gegeben, die großes Interesse erweckt haben. Zuletzt im Jahr 2015 aus der Nähe eines sonnenartigen Sterns namens „HD 164595“. "Das Signal wurde nur ein einziges Mal vom russischen Radioteleskop Ratan-600 registriert, aber es wurde als vermeintliches Signal von Aliens mehr als ein Jahr nach seinem Empfang behandelt. Weder in der Originalfrequenz noch in anderen Teilen des elektromagnetischen Spektrums wurde eine Wiederholung nachgewiesen. Wir bei Meti haben zum Beispiel „HD 164595“ vom Opitschen Seti-Observatorium Boquete in Panama auf kurze Laserpulse hin abgehört. Aber wir haben nichts gefunden", betont Vakoch.

Ist Planet Proxima b für Leben überhaupt geeignet?

Die andere Frage ist, ob der Exoplanet Proxima b bei Proxima Centauri überhaupt Leben tragen kann. "Manche schließen das aus. Es ist wahr, dass intensives Sonnenflackern eine harte Umgebung für Leben bedeuten muss. Aber hier auf der Erde sehen wir auch die Vorteile von Strahlung, wenn es um Mutationen geht, die für die evolutionären Unterschiede zwischen Individuen verantwortlich ist. Ich würde Proxima b nicht kategorisch als unbewohnbar ausschließen", wägt Vakoch beide Seiten ab.

Hinzu kommt, dass der Planet so nah um seinen Stern kreist, dass er keine Eigenrotation haben könnte. Damit könnte er immer mit einer Seite dem Stern zugewandt sein, auf der es höllisch heiß ist, während die andere Seite in ewige Dunkelheit gehüllt ist und eine eisige Einöde darstellt. "Das ist der Grund, warum Seti-Astronomen auf der Suche nach Zielsternen in den 60er-Jahren rote Zwerge wie Proxima Centauri ausgeräumt hatten. Aber in jüngster Zeit haben wir überzeugende Modelle von Exoplaneten gesehen, bei denen ein Wärmeaustausch von der einen Seite des Planeten zur anderen über die Atmosphäre und Ozeane stattfindet. Die Mehrzahl der Sterne, die unserem Sonnensystem am nächsten sind, sind rote Zwerge und es wäre ein Fehler, diese vorzeitig von der Liste möglicher Ziele zu streichen", findet der Meti-Präsident.

Immer an den Empfänger der Botschaft denken

Was es mit BLC1 auch auf sich haben mag, die Menschheit kann von ihm für ihre Kommunikationsversuche lernen: "Die Schwierigkeiten, mit denen die Bestimmung von BLC1 als künstlichem Signal verbunden ist, können uns als Orientierung dienen, wie wir Signale gestalten sollten, die wir beim Versuch, den Erstkontakt herzustellen, in andere Welten aussenden. Bei Meti haben wir dabei immer den außerirdischen Astronomen im Hinterkopf. So wie wir zusätzliche Beobachtungen brauchen, um überzeugt zu sein, dass wir wirklich extraterrestrisches Leben nachgewiesen haben, dürften auch extraterrestrische Wissenschaftler eine ähnliche Datenlage brauchen", hebt Vakoch hervor.

Diese Lehre habe Meti bereits in der Vergangenheit in die Tat umgesetzt. "Als wir eine mathematische Anleitung Richtung Luytens Stern ausstrahlten, wiederholten wir die Botschaft dreimal am Tag und dann nochmals 24 Stunden später und schließlich noch einmal 48 Stunden nach dem ersten Signal. Das lässt jeglichen Außerirdischen um Luytens Stern ein paar Tage Zeit, um ihre Teleskope auf die Erde zu richten. Und wenn sie das tun, finden sie genau die notwendige Bestätigung, die uns bei BLC1 gegenwärtig fehlt", so Vakoch. "

Quelle: SNA News (Deutschland)

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