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Autonomes Fahren - Hersteller sollen verraten, wie ihr Auto tickt

Archivmeldung vom 16.02.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.02.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Autonomes Fahren:  Googles Roboter-Auto im März 2011.
Autonomes Fahren: Googles Roboter-Auto im März 2011.

Foto: Mariordo
Lizenz: CC BY-SA 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Ein beklemmendes Szenario: Das Auto rollt über eine Küstenstraße, rechts ein Abgrund, links die Felswand. Der einzige Insasse ist mit seinem Smartphone beschäftigt und lässt das Auto selbst fahren. Ein Kind rennt auf die Straße. Der Bordcomputer des Autos muss sich in Sekundenbruchteilen entscheiden, wessen Leben er riskieren soll, doch wird das Regelwerk hierfür immer noch von Menschen festgelegt.

"Das autonome Auto kommt wahrscheinlich schneller als wir glauben", so AUTO BILD-Mitarbeiter Roland Kontny. "Es kann uns entspannter und die Straße sicherer machen. Aber es darf keine Blackbox sein. Der Hersteller muss verraten, wie das Auto tickt. Das ist der Grundstein für das nötige Vertrauen in eine so grundsätzlich neue Technologie und könnte gleichzeitig Teil einer Markenphilosophie werden". Die ersten fahrerlosen Autos sollen bereits 2018 im Straßenverkehr unterwegs sein. Bis dahin müssen die offenen Fragen solcher Grenzsituationen geklärt sein. AUTO BILD wirft in ihrer aktuellen Ausgabe 7/2015 (EVT: 13.02.) einen Blick auf die ethischen Aspekte der automobilen Zukunftsforschung.

Die Industrie arbeitet auf Hochtouren am autonom fahrenden Auto. Auch auf ihr Drängen hin macht Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) einen Teil der A9 zur Teststrecke. Forscher und Entwickler versprechen sich weniger Verletzte und Tote, denn ein Computer hat keine Schrecksekunde und handelt schneller als der Mensch. Doch absolute Sicherheit gibt es nicht, auch das beste System wird fehlbar sein. Und hier liegt das ethische Problem: Da Computer nicht spontan, sondern programmiert entscheiden, muss die Software für solche Konfliktsituationen per Algorithmen vorbereitet werden. Diese werden anhand von gesellschaftlichen Werten wie Recht, Moral und Gewissen entworfen, die sich jedoch vom Entschluss des Einzelnen unterscheiden können.

Eine andere Möglichkeit wäre es, den Zufall entscheiden zu lassen, wer bei Gefahr vorrangig zu schützen ist. Es wäre sogar denkbar, je nach Autohersteller eine eigene Verhaltensphilosophie zu programmieren. Hierbei wird das Leben aller anderen Verkehrsteilnehmer über das eigene gestellt. Oder umgekehrt. Die Programmierung ist dann eine Produkteigenschaft wie der Spritverbrauch oder die Leistung. Doch führt dies zu neuen Problemen: Dann gäbe es Autos, die in jedem Fall das Leben des Fahrers schützen. Und solche, die zum Beispiel die Gesundheit von Kindern auf der Straße über die Insassen stellen.

Auch der 53. Deutsche Verkehrsgerichtstag beschäftigte sich kürzlich auf juristischer Ebene mit dem automatisierten Fahren. Eine Empfehlung lautet: Verursacht ein autonomes Auto einen Unfall, trifft den Fahrer keine Schuld. Es gibt gar keinen Fahrer. Ein Geschädigter hätte dann zum Beispiel Ansprüche gegen den Autohersteller.

Quelle: AUTO BILD (ots)

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