Wissenschaftler können einfache Gedanken sichtbar machen
Archivmeldung vom 12.12.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakEinem Bericht in der Fachzeitschrift "Neuron" zufolge, die in den USA erscheint, ist es japanischen Wissenschaftlern um Yukuyasu Kamitami erstmals gelungen, Gedanken in sichtbare Bilder umzuwandeln.
Geheime Gedanken und Träume sind laut einer japanischen Studie
womöglich nicht mehr lange vor der Neugierde anderer Menschen
geschützt. Es sei ihnen gelungen, einfache Bilder des menschlichen
Hirns sichtbar zu machen, erklärten Forscher des Instituts ATR in einer
Studie, die in der US-Fachzeitschrift "Neuron" veröffentlicht wurde.
Sie konnten demnach durch Messung der Hirnaktivität
herausfinden, welcher Buchstabe Testpersonen zuvor gezeigt worden war.
Wenn es eines Tages gelinge, die Signale an die Nervenzellen im Hirn
vollständig in Bilder umzusetzen, "könnten wir vielleicht auf einem
Bildschirm unsere Träume und Gedanken wie Filme oder Fernsehsendungen
sehen", schrieb das Forschungsteam von Yukuyasu Kamitami.
Die Wissenschaftler hatten ihren Testpersonen zunächst etwa
400 Standbilder gezeigt, um die individuellen Aktivitätsmuster im Hirn
zu erforschen. Danach zeigten sie den Probanden Buchstaben und machten
diese nach ihrem "Aufflackern" im Gehirn durch Messung der
Nervenaktivitäten auf einem Computerbildschirm sichtbar. Die
Wissenschaftler versprechen sich von dem Verfahren nach seiner
Weiterentwicklung vielseitige Anwendungsmöglichkeiten. So könnten
Designer und Architekten in der Zukunft womöglich für andere sichtbar
machen, wie ein Entwurf vor ihrem inneren Auge aussieht.