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Forscher sehen in Bakterien intelligente Krieger

Archivmeldung vom 06.02.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.02.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bakterienkolonien im Kampf gegeneinander. Bild: Kevin Foster, Despoina Mavridou
Bakterienkolonien im Kampf gegeneinander. Bild: Kevin Foster, Despoina Mavridou

"Game of Thrones" der Bakterien nennen Forscher der University of Oxford ein unerwartetes Verhalten von Mikroorganismen, das sie entdeckt haben. Die kampfeslustigen Bakterien entwickeln sogar eigene Taktiken und Strategien. Sie gehen ähnlich vor wie Armeen, wie Forschungsleiter Kevin Foster festgestellt hat. Zu verstehen, wann und wie Bakterien Gifte absondern und andere Mikroorganismen aus dem Feld schlagen, sei wichtig, um nachvollziehen zu können, wie sich Infektionen ausbreiten.

Laut Foster ist der Mensch Gastgeber einer Vielzahl von Mikroorganismen, vor allem im Darm. Dort tobe ein wahrer Bakterien-Krieg. Wenn man herausfinde, wie dieses Gefecht ablaufe, dann wisse man, wie sich Bakterien und damit Krankheiten verbreiten. Einiges haben die Forscher schon herausgefunden. Sie experimentierten mit dem weit verbreiteten Darmbakterium Escherichia coli. Sie haben sie so verändert, dass sie grün fluoreszierten. So konnten sie in Echtzeit verfolgen, wie zwei dieser Mikroorganismen miteinander kämpfen. Dabei sondern sie bestimmte Giftstoffe ab, um den Gegner kampfunfähig zu machen. Das Bakterium, das sie abgibt, ist immun dagegen, der Gegner möglicherweise nicht.

Bakterien-Krieg im Darm

Diese Konflikte spielen eine Schlüsselrolle dabei, wie sich Bakterien in ihrer Umgebung einrichten, etwa im menschlichen Darm. Die Wissenschaftler stellten fest, dass nicht alle Bakterien gleich kampfeslustig sind. Manche gaben sich hyper-aggressiv, andere eher zurückhaltend. Andererseits haben sie auch eine soziale Ader. Wenn ein Bakterienstamm von außen bedroht wird, etwa durch ein Medikament, warnen Bakterien ihre Gefährten. Diejenigen, die an der "Front" stehen, also als erste mit den Giften konfrontiert werden, warnen die, die in der zweiten Reihe kämpfen.

Das erlaubt es den Mikroorganismen, als Kollektiv auf die Bedrohung zu antworten - und zwar auf eine überraschend anspruchsvolle Weise. Foster vergleicht sie mit sozial eingestellten Insekten wie Bienen und Wespen und sogar mit Vögeln und Säugetieren, die Warnlaute ausstoßen, wenn Gefahr droht. "Das Verhalten von Bakterien ist weitaus komplexer, als wir es uns hätten träumen lassen", so der US-amerikanische Forscher abschließend.

Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Kempkens

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