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In den Fußstapfen von Marie Curie: Immer mehr Frauen in der Chemie

Archivmeldung vom 03.03.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.03.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Bild: Rolf van Melis / pixelio.de
Bild: Rolf van Melis / pixelio.de

Vor 100 Jahren bekam Marie Curie den Nobelpreis für Chemie verliehen. Sie hatte die Elemente Radium und Polonium entdeckt und damit den Fortschritt der Disziplin maßgeblich beeinflusst. Dass mit Marie Curie eine Frau den Nobelpreis bekam, war damals eine Sensation. Und ist es noch heute: Denn unter den Preisträgern der seit 1901 verliehenen Auszeichnung für Chemiker sind gerade einmal vier Frauen. Diese Zahl steht jedoch im Kontrast zum steigenden Interesse am Studienfach Chemie. Der Nachwuchs in der Chemie ist weiblich.

Immer mehr Abiturientinnen entscheiden sich für ein Chemiestudium. Die Studienstatistik der Hochschulen besagt, dass ihr Anteil in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich gewachsen ist. Allerdings mit Unterschieden in den einzelnen Fachrichtungen: Während in Chemie/Wirtschaftschemie 2009 acht Prozent mehr Studentinnen als im Jahr 1999 eingeschrieben waren, stieg ihr Anteil in der Lebensmittelchemie im gleichen Zeitraum bereits um 11 Prozent und in der Biochemie sogar um 13 Prozent. Interessant ist, dass vor allem die Lebensmittel- und Biochemie inzwischen komplett weibliche Domänen sind. Frauen stellen drei Viertel der Studierenden im Studiengang Lebensmittelchemie und weit über die Hälfte der Biochemie-Studenten. Dass sich so viele Nachwuchsforscherinnen für Chemie interessieren, hat seinen Grund, meint Dr. Nadine Warkotsch vom Düsseldorfer Unternehmen Henkel: "Frauen entscheiden sich heute häufig für die Chemie, weil sie ein tiefes Verständnis natürlicher Zusammenhänge haben möchten und zudem den Ehrgeiz mitbringen, Innovationen voranzutreiben."

Gute Perspektiven in Forschung und Industrie

Von fehlendem weiblichem Interesse an Chemie kann also keine Rede sein. Genauso wenig von femininer Forschungsferne: Denn die Diplom- und Masterabsolventinnen streben überwiegend zunächst die Promotion und damit den Verbleib an der Hochschule an. Danach setzen die meisten ihre Laufbahn in der Industrie fort. Die Zahl weiblicher Führungskräfte in den Chemieunternehmen steigt über alle Berufsfelder Jahr für Jahr. Ihr Anteil beträgt bereits mehr als ein Fünftel. Dr. Nadine Warkotsch ist eine von ihnen. Sie hat ihr Chemie-Studium im Jahr 2000 beendet, erwarb danach den Doktortitel und arbeitet heute bei Henkel als Forschungsleiterin für die Produktgruppe Reinigungsmittel. "Als Chemikerin eröffnen sich in der Industrie verantwortungsvolle Positionen, die häufig bereits beim Einstieg mit Personalverantwortung verbunden sind", so Dr. Warkotsch. Sie schätzt vor allem die Zusammenarbeit in Teams mit Kollegen aus anderen Fachbereichen wie zum Beispiel Marketing, Produktion und Patentabteilung. "Die Chemieindustrie ist sehr vielseitig und bietet eine Menge abwechslungsreicher Aufgaben."

Nicht nur die Industrie, auch die wissenschaftliche Laufbahn ist für viele Chemikerinnen eine spannende Perspektive. Zwischen 2000 und 2009 haben in Deutschland 123 Frauen den Professorentitel erworben. Wer weiß: Vielleicht ist unter ihnen bereits die nächste Nobelpreisträgerin für Chemie. Der VCI vertritt die wirtschaftspolitischen Interessen von rund 1.650 deutschen Chemieunternehmen und deutschen Tochterunternehmen ausländischer Konzerne gegenüber Politik, Behörden, anderen Bereichen der Wirtschaft, der Wissenschaft und den Medien. Der VCI steht für mehr als 90 Prozent der deutschen Chemie. Die Branche setzte 2010 über 170 Milliarden Euro um und beschäftigte mehr als 413.000 Mitarbeiter.

Quelle: Verband der Chemischen Industrie e.V.

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