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Exodus nach Arsenvergiftung?

Archivmeldung vom 16.03.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.03.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Michael Dahlke

Eine Schwermetallvergiftung könnte das mysteriöse Verschwinden einer Gruppe nordamerikanischer Ureinwohner erklären.

Die Sinagua im US-Bundesstaat Arizona verschwanden kurz nachdem sie eine Quelle mit stark arsenhaltigem Wasser erschlossen hatten. Diese Hypothese stellen amerikanische Chemiker auf einer Fachtagung in San Diego auf.

Etwa siebenhundert Jahre lang siedelten die Sinagua im trockenen Südwesten Nordamerikas. Ihre Blüte erlebte die technologisch zunächst einfache Kultur, indem sie sich landwirtschaftliche Techniken von Nachbarn abschaute und ein Vulkanausbruch für fruchtbare Böden sorgte. Zur Bewässerung der Anbauflächen zapften die Sinagua in der Mitte des 15. Jahrhunderts auch "Montezuma Well" an - einen mit Wasser gefüllten Einsturztrichter im Kalkstein. Zwanzig Jahre später waren sie plötzlich verschwunden.

Zur Begründung seien bislang Missernten oder Konflikte diskutiert worden, so Richard Foust Jr. von der Northern Arizona University in Flagstaff. Eine alternative Erklärung sieht der Chemiker in der hohen Arsenkonzentration im Quellwasser - mit über 100 Mikrogramm pro Liter zehnmal höher als der in Deutschland geltende Grenzwert.

Und selbst wenn die Sinagua dieses Wasser nicht getrunken hätten, könnten sie beträchtliche Mengen des Schwermetalls mit der Nahrung aufgenommen haben, berichten der Forscher und seine Kollegen auf der Jahrestagung der American Chemical Society.

Die Chemiker analysierten nahe der Quelle ausgegrabene Schildkrötenskelette und fanden darin Arsenkonzentrationen von 16 bis 73 Milligramm pro Kilogramm Knochen. Masthähnchen brächten es auf weniger als ein Milligramm Arsen pro Kilogramm, erläutern Foust Jr. und Kollegen.

Ihrer Ansicht nach dürften sich bei den Sinagua, die nachweislich in dem Quelltopf lebende Schildkröten verspeist hätten, im Laufe der Zeit Verfärbungen und eine übermäßige Verhornung der Haut sowie andere Symptome einer chronischen Arsenvergiftung eingestellt haben. Und vielleicht hätten die Ureinwohner dies als göttlichen Hinweis gedeutet, die Gegend zu verlassen.

Quelle: http://www.vistaverde.de/news/Wissenschaft/0503/15_sinagua.php

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