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Erinnerungen verblassen wie alte Fotos

Archivmeldung vom 06.04.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.04.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Erinnerungen: Bilder verblassen mit der Zeit.
Erinnerungen: Bilder verblassen mit der Zeit.

Bild: pixabay.com, geralt

Wie alte Fotografien verblasst laut einer Studie des Boston College die Qualität von Erinnerungen im Laufe der Zeit. Die Forscher hatten erwartet, dass die Rückblicke weniger genau werden würden. Die Teilnehmer berichteten jedoch auch, dass sowohl die Lebendigkeit als auch die visuelle Qualität abnahmen. Die Forschungsergebnisse wurden in "Psychological Science" publiziert.

Lebendigkeit geht verloren

Laut Co-Autorin Maureen Ritchey erinnern sich Menschen mit unterschiedlicher Klarheit an die Vergangenheit. Manchmal bleiben viele Details eines Ereignisses im Gedächtnis, so als würde dieser Augenblick noch einmal erlebt. In anderen Fällen scheinen die Erinnerungen zu verblassen und die Details sind verschwommen. Frühere Studien haben nachgewiesen, dass emotional bedeutsame Ereignisse wie ein Autounfall lebhafter in Erinnerung bleiben als alltägliche Geschehnisse. Ritchey erklärt: "Wir wollten herausfinden, ob dieses Gefühl der Lebendigkeit von Erinnerungen nicht nur damit in Verbindung steht, woran man sich erinnert, sondern auch damit, wie es um die die visuelle Qualität steht."

Ritchey zufolge berichteten die Studienteilnehmer von Veränderungen ihrer Erinnerung, die ähnlich waren wie beim Einsatz eines Filters bei der Bearbeitung eines Bildes. Eine einfache Analogie dazu sei das Posten eines Fotos auf Instagram. Man werde aufgefordert, einen Filter zu verwenden, der die Helligkeit oder die Farbsättigung verändert. "Wir wollten herausfinden, ob Vergessen damit vergleichbar ist und ob die emotionale Bedeutung eines Ereignisses den eingesetzten Filter verändern würde."

Neuer psychologischer Effekt

In drei Experimenten beschäftigten sich die Teilnehmer mit emotional negativen und neutralen Bildern, die sich in der visuellen Qualität unterschieden. In einem nachfolgenden Test wurden diese Qualitäten rekonstruiert. Dabei zeigte sich, dass Erinnerungen visuell weniger lebendig ins Bewusstsein zurückgerufen wurden, als sie verschlüsselt wurden. Damit konnte laut den Forschern ein neuer Effekt des Verblassens von Erinnerungen nachgewiesen werden.

Negative Gefühle, die die Teilnehmer hatten, wenn sie Bilder sahen, erhöhten die Wahrscheinlichkeit, dass sie genau erinnert wurden. Das Verblassen der Erinnerungen wurde davon jedoch nicht beeinflusst. Zusätzlich waren die Bewertungen der Lebendigkeit von Erinnerungen bei weniger genauen Erinnerungen und Erinnerungen, die visuell verblasst waren, niedriger. Diese Forschungsergebnisse liefern Beweise dafür, dass die Lebendigkeit von weniger wichtigen Details wie Farben und Formen in der Erinnerung verblassen.

Der Kern der Erinnerung bleibt jedoch erhalten. Dieser Effekt war bei Erinnerungen, die subjektiv als stärker bewertet wurden, geringer. Emotionale Erinnerungen haben zudem keinen Einfluss auf das Ausmaß des Verblassens. Beeinflusst wurde nur die Wahrscheinlichkeit, dass Personen sich überhaupt an die Bilder erinnerten. In einem nächsten Schritt wollen die Forscher herausfinden, wodurch das Verblassen von Erinnerungen ausgelöst wird.

Quelle: www.pressetext.com/Moritz Bergmann

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