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Wettlauf um seltene Materialien - Droht technologischer Stillstand?

Archivmeldung vom 25.09.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Harald Wanetschka / pixelio.de
Bild: Harald Wanetschka / pixelio.de

Die meisten kennen nicht einmal ihre Namen, und doch sind sie für das 21. Jahrhundert bedeutender als Gold oder Silber: Ohne die Elemente Yttrium, Indium, Neodym, Tantal oder Gallium läuft in der Technik fast nichts mehr. Aber: Wie die Zeitschrift WUNDERWELT WISSEN in der aktuellen Ausgabe berichtet, sind die Vorräte begrenzt. Der Wettlauf von Nationen, Industrien und Spekulanten hat längst begonnen. Krieg nicht ausgeschlossen.

In einem bisher nicht bekannten Maß ist die Technologie von seltenen Materialien abhängig. Befürchtungen werden laut, dass es zukünftig nicht nur zu spürbaren Engpässen und rasanten Preiserhöhungen kommt, sondern dass auch technologischer Stillstand eintreten könnte. Davor jedenfalls warnt Lorenz Erdmann, Experte für seltene Metalle beim Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung, IZT, in Berlin. In einer Studie für das Wirtschaftsministerium erläutert er, wie die Hersteller von Touchscreens und von Solarzellen für die Fotovoltaik auf das extrem knappe Metall Indium angewiesen sind.

Das silberweiße und weiche Schwermetall, dessen Preis sich in den letzten Jahren mit 1000 Euro pro Kilo mehr als verzehnfacht hat, wird vor allem in China abgebaut. China besitzt 70 Prozent der weltweiten Indiumvorräte. Aber auch in Korea, Japan und Kanada wird es geschürft. Bei weiter zu erwartenden Preissteigerungen, schreibt Erdmann, seien zwar "Hersteller von Displays deutlich im Vorteil, weil bei ihren Produkten Indium als Kostenfaktor viel geringer ins Gewicht fällt als bei Solarzellen", aber er rechnet damit, "dass Rohstoffengpässe den massenhaften Ausbau der Solarenergie begrenzen" und sich die Anwender einen erbitterten Wettstreit um das knapper werdende Metall liefern werden.

Exotische Metalle und seltene Erden sind für das tägliche Leben in der heutigen Zeit notwendig. "Gold und Silber", sagt der Autoanalyst und Rohstoffexperte Jack Lifton aus Detroit, "sind schön für die Ohrringe. Aber der Tag wird kommen, an dem wir keine Handys und Blackberrys haben, weil es an seltenen Erden mangelt. Die Spezialmetalle sind die Edelmetalle des 21. Jahrhunderts. Ohne sie wird die Menschheit ins 20. Jahrhundert zurückgeworfen."

Quelle: WUNDERWELT WISSEN (10/2010)

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