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Erstmals in Deutschland steinzeitliche Höhlenkunst gefunden

Archivmeldung vom 20.07.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.07.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Teil der Höhlenmalereien in Laas Geel Bild: Abdullah Geelah / de.wikipedia.org
Teil der Höhlenmalereien in Laas Geel Bild: Abdullah Geelah / de.wikipedia.org

Nach Jahrzehnten der Suche haben Archäologen offenbar zum ersten Mal steinzeitliche Höhlenkunst in Deutschland entdeckt. Wie die ZEIT in ihrer aktuellen Ausgabe exklusiv berichtet, stießen die Wissenschaftler im oberfränkischen Landkreis Bamberg auf eine mit zahlreichen Gravierungen verzierte Grotte.

Im Auftrag des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege untersuchten Forscher die auffälligen Ritzungen. "Wir tippen auf ein Alter von rund 12 000 Jahren", sagte der Geologe und Archäologe Bernhard Häck. Denn die schematischen Zeichnungen, die unter anderem Frauenkörper darstellen, erinnern die Wissenschaftler an Funde in der Dordogne in Frankreich. Falls sich die Altersschätzung bestätigen sollte, würde es sich um den allerersten Fund steinzeitlicher Höhlenkunst in Deutschland handeln.

Bekannt sind zwar zahlreiche paläolithische Funde aus Schwaben; dabei handelt es sich allerdings um figürliche Darstellungen, etwa aus Elfenbein. Anders als in Frankreich oder Spanien, das berühmt ist für die großflächigen Gemälde in den Höhlen Chauvet, Lascaux oder Altamira, fanden sich in Deutschland jedoch nie Bildartefakte auf Felswänden.

Nicht nur die rudimentären Aktzeichnungen könnten Hinweis auf einen besonderen Verwendungszweck der Mäanderhöhle im Altertum sein. Der etwa fünf Meter lange Raum ist gefüllt mit natürlich entstandenen Kalkablagerungen, die an Brüste oder Penisse erinnern. Offenbar ließen sich die frühen Besucher dadurch zu ihren Gravuren inspirieren. Womöglich sahen die Menschen, so Häck, in der Höhle einen Ort der Lust und feierten inmitten der anatomischen Auffälligkeiten Fruchtbarkeitsfeste. Es ist ein "Ort voller Magie", sagte Häck. 

Quelle: DIE ZEIT

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