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Musiker kennen den Schlüssel zur Gefühlswelt

Archivmeldung vom 05.03.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.03.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Musiker hören feinste Gefühlsnuancen aus der Stimme eines Gesprächspartners heraus: Ihr Gehirn ist darauf trainiert, komplexe akustische Signale zu erfassen und zu verarbeiten. Diese Erkenntnisse könnten zur Therapie von Autisten genutzt werden.

Das langjährige musikalische Training führt auch dazu, dass  Musiker die weniger wichtigen simplen Sprachanteile ausblenden können, schreibt ein Neurologenteam von der Northwestern University in Evanston im Fachmagazin European Journal of Neuroscience. Die Wissenschaftler haben 30 Probanden untersucht, wobei die eine Hälfte eine musikalische Ausbildung hatte, während die anderen keine Musiker waren. Für den Test wurden die Hirnströme der Teilnehmer mit Hilfe von auf der Kopfhaut angebrachten Elektroden registriert, während sie ein kurzes Fragment eines Babyschreis hörten. Gemessen wurde dabei unter anderem die Reaktion auf Tonhöhe, die zeitliche Abfolge der Töne und die Klangfarbe.

Das Ergebnis: Die Musikergehirne erfassten vor allem die komplexen Anteile des Geräuschs, die am meisten zusätzliche Information - wie eben Emotionen - transportieren, während sie die simplen, offensichtlichen Informationen wie etwa die Tonhöhe größtenteils ausblendeten. Bei den restlichen Probanden war die Reaktion umgekehrt.

Musiker seien es gewöhnt, alle ihre Sinne zu benutzen, um ein neues Musikstück zu erlernen oder es aufzuführen, erläutern die Forscher. Das schärfe auf Dauer das Gehör für feinste Schwingungen und trainiere das Gehirn darauf, komplexe Tongebilde zu analysieren. Widergespiegelt werde dieser Effekt unter anderem darin, dass die ungewöhnliche Reaktion der Musiker umso ausgeprägter war, je früher sie mit der musikalischen Ausbildung begonnen hatten.

Die akustischen Elemente, auf die die Musiker stärker reagieren, seien genau diejenigen, mit denen Kinder mit Sprachstörungen oder Legasthenie Probleme hätten. Daher könnten solche Kinder von einer intensiven musikalischen Ausbildung enorm profitieren. Am meisten käme eine solche Ausbildung jedoch Autisten zugute, glaubt Strait. Denn sie sind sehr häufig nicht in der Lage, die Gefühle anderer Menschen zu erkennen. Ihnen fehle also exakt das, was Musiker besonders gut können.

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