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Russisch-chinesischer Stauflügler

Archivmeldung vom 30.04.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: de.wikipedia.org/Stefan Richter/сс-by-sa 2.0 -  Stimme Russlands
Bild: de.wikipedia.org/Stefan Richter/сс-by-sa 2.0 - Stimme Russlands

Chinesische Massenmedien berichten über die ersten Versuchsflüge des neuen chinesischen Stauflüglers CYG-11. Seinem Aussehen und seinen Charakteristika nach gibt er voll und ganz den russischen Stauflügler EhK-12 „Iwolga“ (Pirol) wieder.

Somit darf davon gesprochen werden, dass die schon vor einigen Jahren eingesetzte russisch-chinesische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Staubflüglertechnik ernst zu nehmende Früchte zu tragen begonnen hat. Das Gerät „Iwolga“, das von einer Gruppe Ingenieure mit Wjatscheslaw Kolganow an der Spitze konstruiert worden ist, wird von der Produktionsvereinigung „Poljot“ gefertigt (die wichtigste Spezialisierung dieser Vereinigung lautet: Weltraumtechnik).

„Poljot“ hatte Verträge mit Chinesen, Kolganow selbst hielt sich 2011 längere Zeit auf einer Dienstreise in China auf. Zuvor wurde die VR China auch von anderen Fachleuten auf diesem Gebiet, Mitarbeitern des Zentralen Konstruktionsbüros „Alexejew“, des wichtigsten Zentrums für die Entwicklung von Stauflüglern schon in der Sowjetzeit, besucht. Mit ihrer Hilfe wurden in der VR China in den vorausgegangenen Jahren mehrere Typen von kleineren Stauflüglern geschaffen.

Die Aufnahme der Fertigung von Stauflüglern in China dürfte wohl kaum Schwierigkeiten hervorrufen, dies umso mehr, als man für „Iwolga“ zwei konventionelle Kraftfahrzeugmotoren BMW S38 verwendet, deren Erwerb weder für die russischen noch für die chinesischen Produzenten mit keinerlei Problemen verbunden ist. Interessanter ist vielmehr etwas anderes, nämlich, ob der chinesische Stauflügler seine Verbraucher finden wird.

In der UdSSR und in Russland gestaltete sich das Schicksal der Stauflügler nicht gerade glücklich. Die Sowjetunion ist der Spitzenreiter bei der Entwicklung von Stauflügelgeräten gewesen. Bekannt sind Durchbrucharbeiten des talentvollen Ingenieurs Rostislaw Alexejew auf diesem Gebiet. Unter seiner Leitung wurde ein riesiger Stauflügler KM („Kaspimonster“) gebaut, der eine Startmasse von 544 Tonnen aufzuweisen hatte und lange Zeit der größte Flugapparat der Welt war. Darüber hinaus wurden für die Flotte mehrere größere Landungsstauflügler „Orljonok“ (Adlerjunge), die imstande waren, 150 Seelandungssoldaten zu transportieren, sowie ein experimenteller Stauflügler, Träger von Marschflugkörpern, gebaut.

Jedoch waren die Militärs ungeachtet des raschen Fortschritts der Stauflügler schon in der Sowjetzeit von dieser Art der Technik vollständig enttäuscht und weigerten sich, ihre Entwicklung zu finanzieren. Vom Standpunkt der Armeefachleute betrachtet, seien die Stauflügler wegen ihrer geringeren Geschwindigkeit für die Jagdflugzeuge und Raketen des Gegners viel verwundbarer als Flugzeuge. Darüber hinaus bleiben sie hoffnungslos hinter den Schiffen zurück, was die Reichweite, die Tragfähigkeit und die Zusammensetzung der Bewaffnung anbelangt. Größere Stauflügler sind auch recht teuer. Eine Kombination von konventionellen Schiffen und der Luftstreitkräfte erlaubt es, die gestellten Aufgaben mit geringeren Mitteln zu erfüllen. Es sollte auch vermerkt werden, dass die Stauflügler auch in den Streitkräften der USA und der anderen größeren Ländern des Westens keine Entwicklung erfahren haben. Offenkundig sind auch dort die Militärs zu den gleichen Schlussfolgerungen gelangt.

In China können Stauflügler wegen der einmaligen geographischen Bedingungen, die es weder in Russland noch in den Ländern des Westens gibt, durchaus ihre Nische in den Streitkräften finden. Im Südchinesischen und im Ostchinesischen Meer ist China in territoriale Streitigkeiten wegen der Inseln verwickelt, die im Großen und Ganzen zu klein sind, um dort Flugplätze zu bauen, und die zu weit entfernt liegen, um dorthin mit Hubschraubern zu fliegen. Im Vergleich zu Wasserflugzeugen können die Stauflügler bei einem höheren Seegang landen und Menschen wie Frachten mit einem geringeren Aufwand befördern. Die Stauflügler können sich als ein nützliches Mittel für die Beförderung und die Versorgung der Landungstruppen unter den Bedingungen erweisen, da die chinesischen Luftstreitkräfte bereits eine Luftüberlegenheit errungen haben, beispielsweise bei der Durchführung einer Landungsoperation gegen Taiwan. Somit besteht die Hoffnung, dass China zu einem globalen Zentrum für die Entwicklung des Stauflügelgeräts werden wird.

Quelle: Text Wasilij Kaschin - „Stimme Russlands"

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