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Eisenpulver ersetzt künftig Gas als Brennstoff

Archivmeldung vom 18.09.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.09.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Prototyp des innovativen Eisenpulver-Brenners.
Prototyp des innovativen Eisenpulver-Brenners.

Bild: Bart van Overbeeke, tue.nl

Studenten der TU Eindhoven bereiten sich schon jetzt auf eine erdgasfreie Zeit vor. Sie wollen statt des fossilen Brennstoffs feines Eisenpulver zur Wärmeerzeugung nutzen. Sobald die Körnchen mit Luft in Berührung kommen, oxidieren sie schlagartig. Dabei entstehen hohe Temperaturen. Der Vorteil des alternativen Energieträgers: Bei der Verbrennung entsteht kein Kohlendioxid. Übrig bleibt Rost, der sich recyceln lässt: Er wird wieder zu Eisen, wenn man ihn mit Wasserstoff behandelt, der per Elektrolyse gewonnen wird.

Prototyp bereits fertig

Um den gesamten Zyklus umweltverträglich zu gestalten, müsste der benötigte Strom aus Sonne, Wind und anderen klimaneutralen Quellen hergestellt werden. Das "Team SOLID" hat bereits einen Prototypen gebaut, der neben Wärme auch Strom erzeugt. Das brennende Eisen erhitzt Wasser, das einen Stirling-Motor antreibt. Dieser ist mit einem Generator zur Stromerzeugung gekoppelt. Die Anlage hat eine Leistung von 20 Kilowatt. Laut den Studenten kann Eisen einen bedeutenden Beitrag zur umweltverträglichen Energieversorgung der Zukunft leisten.

Eisen gehört zu den am weitesten verbreiteten Elementen auf der Erde. Die Umwandlung von Rost in Eisen ist eine etablierte Technik, ebenso die Herstellung von Eisenpulver. Die niederländischen Studenten erwarten, dass die Kosten deutlich über denen liegen, die bei der Nutzung von Erdgas entstehen. Wenn man die Senkung der Kohlendioxidemissionen auf null zusätzlich bewerte, könne die Eisenverbrennung allerdings günstiger sein.

Industriepartner gesucht

20 Kilowatt sind nicht sonderlich viel. Doch die Technik ist so einfach, dass ohne weiteres auch großtechnischen Anlagen zur Eisenverbrennung gebaut werden könnten. Hier ließen sich konventionelle Turbogeneratoren einsetzen, die Dampf in Strom umwandeln. Die Studenten halten derzeit nach einem Industriepartner Ausschau, mit dem sie eine 100-Kilowatt-Anlage bauen wollen.

Die Entwicklung ist vor dem Hintergrund einer sinkenden Erdgasförderung zu sehen. Die niederländische Regierung hat im März dieses Jahres beschlossen, die Produktion in der Region Groningen, einem der größten Erdgasfelder der Welt, bis 2022 zu halbieren und bis 2030 völlig einzustellen. Die Menschen, die dort leben, leiden seit Jahren unter ständigen Erdbeben, wofür die Gasförderung verantwortlich gemacht wird.

Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Kempkens

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