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Wie alt kann der Mensch werden? - Die Wissenschaft arbeitet am "Projekt 120 plus"

Archivmeldung vom 24.01.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.01.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Zwei Wissenschaftler, beide keine Spaßvögel, haben gewettet: Der Mensch könne gut und gerne 150 Jahre und mehr werden, glaubt der Zoologe Steven Austad. Der Mensch werde es auch in Zukunft nicht über ein Lebensalter von 130 Jahren bringen, ist dagegen der Soziologe Jay Olshansky überzeugt. Der gegenwärtig verbriefte Rekord liegt seit 1997 bei 122 Jahren, wie das Magazin GEO über den aktuellen Stand der Alternsforschung berichtet.

Ob die Erben Austads oder Olshankys den Wett-Erlös werden einstreichen können, ist zwar noch ungewiss. Doch musste Olshansky in der Vergangenheit bereits zweimal seine Annahmen über die maximale "Laufzeit" des menschlichen Körpers nach oben revidieren. Nach Statistiken des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung in Rostock wächst etwa die durchschnittliche Lebenserwartung von Frauen in Industrienationen geradezu linear - um drei Monate pro Jahr. Überdies wird, überraschend genug, der Anstieg der Mortalität jenseits der 85 geringer als in den Lebensjahren davor, wie GEO weiter berichtet.

In Tierversuchen führen Molekularbiologen bereits vor, wie sich das Alter etwa von Fliegen oder Mäusen mit Genveränderungen um ein Vielfach steigern lässt und sich bestimmte Krankheiten ausbremsen lassen. Ein menschliches "Langlebigkeits-Gen" dagegen ist, entgegen anderslautenden früheren Meldungen, noch nicht identifiziert. Und auch Steven Austad, der dem Menschen bald eine Lebensdauer von 150 Jahren zutraut, muss eingestehen: "Noch verstehen wir nicht einmal, was Altern eigentlich ist."

Der Zoologe von der Universität Texas fordert Alternsforscher auf, sich besonders langlebigen Tierspezies zuzuwenden, während er in vergleichender Feldforschung den Einfluss von Umweltfaktoren auf unterschiedliche Lebenserwartungen erkundet. So hat er etwa an Opossum-Populationen, die unter völlig verschiedenen Bedingungen leben, herausgefunden, dass sie in ebenso unterschiedlichem Tempo altern. Opossums mit vielen Fressfeinden wachsen rasch heran, zeugen schnell Nachwuchs, sterben früh - weil es sich für sie, in ständiger Gefahr, gefressen zu werden, nicht "lohnt", ein gutes Immunsystem aufzubauen und alt zu werden. Opossums dagegen, die mit Feinden nicht rechnen müssen, haben kleinere Würfe, bekommen ihre Jungen später - und leben bis zu 50 Prozent länger.

Quelle: Pressemitteilung GEO

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