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Biochemiker bastelt algenbetriebene Straßenlaterne

Archivmeldung vom 04.05.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.05.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Algenlampe: spendet Licht und absorbiert CO2. Bild: shamengo.com
Algenlampe: spendet Licht und absorbiert CO2. Bild: shamengo.com

Der französische Biochemiker Pierre Calleja hat ein Straßenlicht konstruiert, das sich mit Hilfe von Mikroalgen selbst in Betrieb hält. Es besteht aus einer zylindrischen Form, die mit Wasser und den Einzellern gefüllt ist. Die Algen absorbieren Kohlenstoffdioxid aus der Luft und Sonnenlicht. Die daraus resultierende Energie sorgt in der Nacht für Beleuchtung.

Sigurd Schober vom Chemie-Institut der Universität Graz hält dies für einen Marketing-Gag und sieht Algen im Interview mit pressetext als zu wertvoll an, um sie als reine Energielieferanten zu verwenden.

Konzept nicht praxistauglich

Theoretisch schlägt Callejas Lampe zwei Fliegen mit einer Klappe. Seine Konstruktion versorgt sich selbst mit Energie, reinigt die Luft und arbeitet auch im Untergrund. Trotzdem sieht Schober in dem Projekt nicht mehr als eine plakative Demonstration, denn in der Praxis würden Algenlampen versagen.

"So etwas setzt große Algenmengen voraus, für die ausreichende CO2-Zufuhr gewährleistet werden müsste", erklärt der Experte gegenüber pressetext. Zudem reagieren die Meeresbewohner, wie alle Organismen, auf die klimatischen Umgebungsbedingungen. "Bei winterlichen Temperaturen, reduzieren sie ihren Stoffwechsel auf ein Minimum. Dementsprechend bliebe die Lampe finster", sagt Schober. Frost würden die Algen nicht überleben.

Umdenken im Energiebereich

In Spirulina und Co steckt viel Potenzial, erläutert der Chemiker. Als Nahrungs- und Nahrungsergänzungsmittel bieten sie wertvolle Inhaltsstoffe. Sie dienen etwa als Lieferant für Omega-3-Fettsäuren und sind bereits Bestandteil zahlreicher, erhältlicher Produkte. Auch im Bereich der Kosmetik werden sie vermehrt verarbeitet.

Was die Nutzung als Energiequelle angeht, findet langsam ein Umdenken statt, attestiert Schober abschließend. "Dafür sind sie einfach zu schade. Es ist sinnvoller, sie zu züchten und die wertvollen Inhaltsstoffe zu gewinnen. Die Überreste lassen sich dann beispielsweise zur Gewinnung von Biogas verwerten oder zu Pellets verarbeiten."

Quelle: www.pressetext.com/Georg Pichler

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