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Immer weniger Sicherheit für Satelliten

Archivmeldung vom 15.03.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.03.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Flickr.com/Adam Crowe/cc-by-nc-sa 3.0
Bild: Flickr.com/Adam Crowe/cc-by-nc-sa 3.0

Die russische Raumfahrtbehörde schlägt Alarm: Weltraummüll gefährdet Satelliten-Missionen. Forscher klärten STIMME RUSSLANDS über den aktuellen Stand der Dinge auf. Wegen Weltraumschrott gibt es in 20 Jahren möglicherweise keine sicheren erdnahen Umlaufbahnen mehr. Das betonte Wladimir Popowkin, Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos. Andrej Ionin, Mitglied der Russischen Raumfahrt-Akademie, sagte STIMME RUSSLANDS, derzeit nutze man zwei Typen von Umlaufbahnen: „Erstens sind das so genannte sonnensynchrone Umlaufbahnen. Dort hat ein Satellit einen festen Winkelwert zur Erde-Sonnen-Linie. Das ist sehr bequem. Die meisten Satelliten, die die Erde für militärische und zivile Zwecke beobachten, befinden sich in solchen Umlaufbahnen, in 600 bis 1.000 Kilometer Höhe. Der andere Typ heißt geostationär. Ein Satellit schwebt dabei rund 36.000 Kilometer immer über demselben Punkt des Äquators“.

Im Beitrag von Nikita Sorokin heißt es weiter: "Tiefe Umlaufbahnen sind eher für Forschungs- und Spionagesatelliten günstig. Der geostationäre Orbit ist für Kommunikationssatelliten am besten geeignet. Derzeit gibt es einige Hundert geostationäre Satelliten im All. Viele davon sind in Betrieb, viele haben schon ausgedient. Insgesamt gibt es in diesem Orbit rund 14.000 künstliche Gegenstände ab zehn Zentimeter, wie Beobachtungen zeigen. Alexander Schelesnjakow, Mitglied der russischen Raumfahrt-Akademie, sagte STIMME RUSSLANDS:

„Die Zahl kleinerer Fragmente von Trägerraketen und Satelliten beträgt mittlerweile einige Hunderttausend. Von der Erde aus lassen sie sich kaum verfolgen. Alte Satelliten mit Atomreaktoren befinden sich im Friedhofsorbit, rund 38.000 Kilometer über der Erdoberfläche. Wenn ich mich nicht irre, gibt es dort nicht mehr als vier Dutzend solche Satelliten. Es gab Zeit, als sie regelmäßig ins All geschossen wurden, dann verzichtete man jedoch auf diese Starts“.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Satellit mit einem Müll-Fragment ab einem Zentimeter kollidiert, betrug vor drei Jahren laut Popowkin einmal pro fünf Jahre. Derzeit beträgt diese Wahrscheinlichkeit einmal pro anderthalb bis zwei Jahre. Die ISS-Crew muss mindestens einmal jährlich ein Ausweichmanöver vornehmen, um Kollisionen mit relativ großen Objekten auszuschließen. Für einen Satelliten, ein Raumschiff oder die ISS hätte die Kollision mit einem Ein-Zentimeter-Gegenstand ähnliche Folgen wie ein Autocrash mit 80 Kilometer Geschwindigkeit. Es ist dabei kaum möglich, die „Vermehrung“ von Weltraumschrott zu stoppen, denn ausgediente Satelliten zerfallen und explodieren. Ihre Trümmer kollidieren wiederum aufeinander und erzeugen neue Splitter.

Auf neue Satellitenstarts kann man aber auch nicht verzichten, denn unsere Zivilisation ist auf Kommunikationsdienstleistungen angewiesen. Um das Problem zu lösen, werden zum Teil exotische Methoden angeboten, bis hin zu gigantischen Netzen, um Weltraummüll damit zu sammeln. Vor der Versenkung der sowjetischen Mir-Raumstation wurde vorgeschlagen, sie als Mülltransporter einzusetzen. Vorerst gibt es laut Schelesnjakow jedoch keine Projekte, die technisch und wirtschaftlich umsetzbar wären."

Quelle: Text Nikita Sorokin - „Stimme Russlands"

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