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Lava-Ausbrüche in Indien waren womöglich für Dinosauriersterben verantwortlich

Archivmeldung vom 16.12.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.12.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Die amerikanische Paläontologin Gerta Keller ist seit Jahren überzeugt, dass das Artensterben vor rund 65 Millionen Jahren nicht durch einen Asteroideneinschlag auf der mexikanischen Halbinsel Yukatan verursacht wurde.

Warum sind die Dinosaurier ausgestorben? Seit den 1980er Jahren gilt der Einschlag eines zehn Kilometer großen Asteroiden auf der Yukatan-Halbinsel in Mexiko als die Ursache des Artensterbens vor 65 Millionen Jahren. Doch die amerikanische Paläontologin Gerta Keller vertritt seit zehn Jahren eine andere Theorie. Auf einer Fachtagung in San Francisco legte ihr Team nun neue Beweise dafür vor, dass der so genannte Dekkan-Vulkanismus in Indien die eigentliche Ursache des Dinosauriersterbens war.

"Wir sehen kein Artensterben zum Zeitpunkt des Einschlags", erklärte Keller am Montag auf einer Pressekonferenz der American Geophysical Union (AGU). Mit ihrem Team hatte die Forscherin Sedimentablagerungen und Fossilien in Indien, Texas und Mexiko untersucht. Der Einschlag des Asteroiden fand, so das Ergebnis, bereits 300.000 Jahre vor dem Artensterben statt. Zum Zeitpunkt des Artensterbens war jedoch der Dekkan-Vulkanismus gerade auf seinem Höhepunkt.

Der Dekkan-Trapp zählt zu den größten durch Vulkanismus geprägten Regionen der Welt. Über 500.000 Quadratkilometer in der indischen Region Dekkan sind kilometerdick mit basaltischer Lava bedeckt. Die auf der AGU-Tagung in San Francisco präsentierten Ergebnisse von Keller und ihrem Team zeigen nun, dass der Dekkan-Trapp innerhalb von 10.000 bis 50.000 Jahren durch rund 30 pulsartige Lava-Ausbrüche entstanden ist. Der gesamte Dekkan-Vulkanismus hat dabei etwa das Zehnfache an Schwefeldioxid freigesetzt wie der Asteroideneinschlag in Mexiko.

Der erste der vier stärksten Lava-Ausbrüche fällt zeitlich mit dem Artensterben zusammen. "Die Spezies verschwanden, es blieben sehr wenig übrig", so Keller. Entscheidend sei jedoch gewesen, dass weitere Lava-Eruptionen folgten und der Natur keine Zeit für eine Erholung ließen. "Nach der vierten großen Eruption war das Artensterben komplett." Das Artensterben von 65 Millionen Jahren hätte also auch stattgefunden, wenn damals kein Asteroid auf die Erde gestürzt wäre, sind sich Keller und ihre Kollegen sicher.

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