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Vor 40 Jahren: Erster Weltraum-Spaziergang

Archivmeldung vom 15.03.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.03.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Michael Dahlke

Ausseneinsätze im All sind längst Alltag. Doch der allererste Ausstieg eines Menschen in den offenen Weltraum vor 40 Jahren brachte den sowjetischen Kosmonauten Alexej Leonow in grosse Gefahr.

Für 24 Minuten verliess Leonow am 18. März 1965 die Raumstation «Woschod 2». Dabei blähte sich sein Raumanzug derart auf, dass er fast nicht wieder durch die Luke gepasst hätte. Leonow musste Druck aus dem Anzug ablassen, bevor er sich wieder in die Station hineinzwängen konnte. Selbst dann gelang es ihm nur mit Mühe, die Luke zu schliessen.

15 Millionen teure Anzüge

In 40 Jahren und etwa 240 Ausseneinsätzen seit jenem nervenaufreibenden Tag haben sich Technik und Material verbessert. Die beiden jetzigen Bewohner der Internationalen Raumstation ISS, Leroy Chiao und Salischan Scharipow, haben kaum etwas zu befürchten, wenn sie am 28. März wieder ins All aussteigen.

Die neuen Anzüge, ob russisches oder amerikanisches Modell, kosten etwa zehn Millionen Euro (über 15 Mio. Franken) pro Stück. Sie sind aus festem Stoff gemacht mit nur wenigen Metallgelenken an den Armen und Hüften.

In den Anzügen werden Sauerstoffzufuhr, Druck und Temperatur geregelt. Schliesslich müssen die Anzüge Temperaturunterschiede von 100 Grad ausgleichen je nachdem, ob der Raumfahrer sich in der Sonne oder im Schatten bewegt.

Grösstes Risiko der mittlerweile bis zu neun Stunden langen Ausseneinsätze ist die Kollision mit körnchengrossem Weltraumstaub oder -Müll. Die Teilchen fliegen zehn Mal schneller als eine Pistolenkugel und können den Anzug mit tödlichen Folgen durchschlagen.

Unheimliches Gefühl

«Es ist unheimlich zum ersten Mal ins All auszusteigen», berichtet der russische Kosmonaut Gennadi Padalka. «Es ist als ob man in einen Abgrund stürzt.» Auch stundenlange Übungen in Tauchtanks könnten die Raumfahrer nur unzureichend darauf vorbereiten.

Padalka hat in sechs Einsätzen ausserhalb der Stationen Mir und ISS 22 Stunden Erfahrung im offenen All. Rekordhalter ist sein Kollege Wladimir Solowjow mit 82 Stunden bei 16 Ausseneinsätzen.

Neben ihren Stationen rasen die Raumfahrer mit 27 000 Kilometern pro Stunde um die Erde. Doch sie spüren die Geschwindigkeit nicht, weil es keinen Luftwiderstand gibt. Ihre Körper schweben in vollständiger Schwerelosigkeit.

Einige Kosmonauten berichten, sie hätten sich gefühlt, als ob sie fielen, weil sich die Erde unter ihnen so schnell drehte.

Doch für die meisten ist es nach der Eingewöhnung grossartig. «Es ist das überwältigende Gefühl zu fliegen, aber nicht wie in einem Flugzeug. Ich selber fliege über die Erde», sagte die US- Astronautin Peggy Whitson nach ihrem Ausstieg im August 2002. «Man kann sagen: Etwas besseres gibt es nicht.»

Meist sind die Raumfahrer im All durch Metallseile mit der Station verbunden. Sie laufen bei ihren «Weltraumspaziergängen» auch nicht, sondern hangeln sich mit Hilfe beweglicher Griffe an der Station entlang.

Falls ein grösserer Aktionsradius notwendig ist, kann der US- Raumanzug mit einer Art Raketenrucksack versehen werden. Mit dessen Düsen kann der Flug der Astronauten gesteuert werden.

Quelle: SDA Publiziert am: 14. März 2005 11:07

mehr: http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer/story/12011703

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