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Zoom und Co: Schlechtes Bild heißt Schreien

Archivmeldung vom 16.04.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.04.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Oliver Kahn: berühmt für sein Schreien in der realen Welt.
Oliver Kahn: berühmt für sein Schreien in der realen Welt.

Bild: Meromex, pixabay.com

Wer merkt, dass er wie wild schreit und gestikuliert, wenn andere ihn während eines Zoom-Anrufs nicht hören können, ist nicht allein. Je mehr sich die Videoqualität eines Online-Meetings verschlechtert, desto lauter beginnen Menschen zu reden, haben Forscher der Radboud Universiteit und des Max-Planck-Instituts für Psycholinguistik herausgefunden. Details wurden im Fachblatt "Royal Society Open Science" publiziert.

Taktiken aus der realen Welt

"Wenn wir uns über Zoom oder Skype unterhalten, verwenden wir einige der gleichen Taktiken, wie wir es in der realen Welt tun, um uns Gehör zu verschaffen", sagt James Trujillo, Kognitionswissenschaftler an beiden wissenschaftlichen Einrichtungen. "Wenn Sie mit jemandem in einer belebten Gegend mit vielen Hintergrundgeräuschen reden, verwenden Sie normalerweise Gesten, um ihre Sprache zu unterstützen, und Sie fangen an, lauter zu sprechen."

Und Trujillo weiter: "Bei einem Videoanruf sind alle Probleme, die es den Menschen erschweren, sich gegenseitig zu verstehen, in der Regel auf technische Schwierigkeiten zurückzuführen. Wir neigen jedoch immer noch dazu, Methoden aus der realen Welt zu verwenden, um diese Probleme zu bewältigen." Um dem Phänomen auf die Spur zu kommen, haben Trujillo und seine Kollegen Videoanrufe zwischen 20 Teilnehmerpaaren organisiert. Sie saßen in getrennten Räumen und wurden aufgefordert, 40 Minuten lang ein lockeres Gespräch zu führen. Im Laufe des Anrufs verschlechterte sich die Qualität des Videos in zehn Schritten, von sehr klar bis extrem verschwommen.

Lautstärke fast vervierfacht

Als sich die Videoqualität verschlechterte, reduzierten die Teilnehmer ihre Arm- und Körperbewegungen ein wenig. Als die Qualität jedoch weiter abnahm, begannen die Bewegungen zuzunehmen, ehe sie auf einem hohen Niveau stagnierten. Die Lautstärke nahm gleichzeitig um bis zu fünf Dezibel zu - das ist fast eine Vervierfachung. Selbst als die Bildqualität so stark abnahm, dass sich die Teilnehmer kaum noch sehen konnten, gestikulierten und brüllten sie weiter. Einige Forscher glauben, dass Gesten nur eine Ergänzung beim Sprechen sind. "Unsere Ergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass Sprache und Gesten zwei Kommunikationskanäle sind, die eng miteinander verbunden sind", so Trujillo.

Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Kempkens

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