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Der gechipte Fisch

Archivmeldung vom 04.11.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.11.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Eine „gechipte“ Nase wird in die Freiheit entlassen
Quelle: Foto: Gersom Burghardt, BfG (idw)
Eine „gechipte“ Nase wird in die Freiheit entlassen Quelle: Foto: Gersom Burghardt, BfG (idw)

Während sich die Transpondermethode in der Katzen- oder Hundehaltung bereits als Markierungstechnik bewährt hat, ermöglichte erst die Entwicklung spezieller Antennen den Einsatz dieser Technologie im aquatischen Bereich. Die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) nutzt diese spezielle Technik, um das Wanderverhalten von Fischen in Fischaufstiegsanlagen zu erforschen.

Hartmut Spickermann (BMVI) folgt den Ausführungen von Bernd Mockenhaupt (BfG) zur Funktion der automatischen Fischzählanlage Quelle: Foto: Michael Hils, BfG (idw)
Hartmut Spickermann (BMVI) folgt den Ausführungen von Bernd Mockenhaupt (BfG) zur Funktion der automatischen Fischzählanlage Quelle: Foto: Michael Hils, BfG (idw)

Nachdem durch die Bundesanstalt für Gewässerkunde in den vergangenen zwei Jahren zahlreiche Fische unterschiedlicher Arten in Koblenz markiert wurden, geben die Daten erstmals spannende Informationen über konkrete Wanderbewegungen der Fische. „Am schnellsten steigen Salmoniden wie Lachse oder Meerforellen auf“, konstatiert Bernd Mockenhaupt, Dipl.-Biologe in der BfG. Aber auch Arten wie die Nase, ein typischer Wanderfisch in großen Flüssen wie Mosel und Rhein, durchqueren die Fischaufstiegsanlagen in einer relativ kurzen Zeit von ein bis zwei Stunden. „Die Daten der BfG in Verbindung mit den vorangegangenen wissenschaftlichen Untersuchungen der Bundesanstalt für Wasserbau bilden eine entscheidende Grundlage für das Verständnis der Funktionsweise von Fischaufstiegsanlagen“, erläutert Dr. Matthias Scholten, Fischereibiologe in der BfG und Leiter des Projekts.

Trotz vorhandener Regelwerke tauchen bei der konkreten Planung der Anlagen immer wieder Fragen auf. So ist für die Auffindbarkeit einer Fischaufstiegsanlage sowohl die Lage des Einstiegs als auch die sogenannte Leitströmung von großer Wichtigkeit. Doch wieviel Wasser ist erforderlich für eine Leitströmung? Diese Frage entscheidet nicht nur über den Erfolg einer Fischaufstiegsanlage, sondern ist auch für den Kraftwerksbetreiber von großem Interesse, kann er doch das Wasser, das durch die Fischaufstiegsanlage strömt, nicht mehr energetisch nutzen. Anhand verschiedener Pilotanlagen an Main und Weser soll nun das Grundverständnis für Auffindbarkeit und Passierbarkeit von Fischaufstiegsanlagen systematisch untersucht und damit ein zentraler Diskussionspunkt beim Bau der Anlagen geklärt werden.

Beeindruckt von den Untersuchungsmethoden zeigte sich auch Hartmut Spickermann, zuständiger Unterabteilungsleiter im Bundesverkehrsministerium, der die außerordentliche Fachkompetenz der Bundesanstalten lobte. Mit seinem Besuch an der Fischaufstiegsanlage in Koblenz wollte er sich über den Stand der Maßnahmenumsetzung informieren. Derzeit laufen an über 30 Stauanlagen in Bundeswasserstraßen die Planungen für neue Fischaufstiegsanlagen. „Diese Maßnahmen sind dringend notwendig, um die Ziele der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie bzw. des Wasserhaushaltsgesetzes zu erfüllen“, betont Hans-Hartmann Munk, zuständiger Unterabteilungsleiter des Umweltministeriums in Mainz. Im Auftrag der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) plant das Land Rheinland-Pfalz derzeit die nächste Fischaufstiegsanlage an der Staustufe Lehmen/Mosel. „Dieses gemeinsame Vorgehen ermöglicht es, die verkehrlichen und ökologischen Ziele zu vereinbaren“, so Direktor und Professor Michael Behrendt, Leiter der BfG.

Quelle: Bundesanstalt für Gewässerkunde (idw)

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