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Pilze beschleunigen ihre Sporen mit dem 180.000-fachen der Erdbeschleunigung

Archivmeldung vom 22.09.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.09.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Die Beschleunigungswerte von Pilzsporen lassen Formel-1-Autos alt aussehen. Was früher nur unter Zuhilfenahme von Modellen mathematisch errechnet werden konnte, haben zwei US Amerikaner jetzt auf Film gebannt.

Im Vergleich zur Beschleunigung, die Pilze beim Verschießen ihrer Sporen hinlegen, wirkt jedes Rennauto wie eine Schnecke.Ascobolus immersus schleudert seine Sporen zum Beispiel mit dem 180.000-Fache der Erdbeschleunigung in die Luft. Forscher um Nicholas P. Money von der Miami-Universität in Oxford im US-Bundesstaat Ohio haben jetzt erstmals vier Pilzarten dabei gefilmt. Bislang hatten Wissenschaftler Geschwindigkeit und Beschleunigung von Pilzsporen nur anhand von Modellen errechnet. 
 
Mit den Aufnahmen mit der Hochgeschwindigkeitskamera hätten sie verschiedene Modelle testen können, schreiben die Forscher im Journal "PLoS ONE". Mit bis zu 250.000 Bildern pro Sekunde filmten Money und Kollegen die Sporenexplosionen bei den vier Pilzarten Ascobolus immersus,Podospora anserinaPilobolus kleinii und Basidiobolus ranarum
 
Ungewöhnliche Verbreitungstaktik 
 
Diese Pilze wachsen auf dem Mist von Kühen und anderen Pflanzenfressern, den sie zersetzen. Sie verbreiten sich, indem sie ihre Sporen auf Gras schleudern, das von Tieren gefressen und an einer anderen Stelle ausgeschieden wird. Dabei müssen sie ihre Sporen möglichst weit schleudern, denn nur wenige Tiere grasen in der unmittelbaren Nähe ihres eigenen Kots, wie die Forscher erläutern. 
 
Um von den Kuhfladen herunterzukommen, haben die Pilze einen Trick entwickelt. Wie mikroskopisch kleine Katapulte oder Wasserpistolen feuern sie ihre Sporen durch die Luft – teilweise bis zu 2,5 Meter weit. Dabei werden die Sporen bis zu 25 Meter pro Sekunde (entspricht 90 Kilometer pro Stunde) schnell. Die Technik von Pilobolus kleinii lässt sich in einem Video bei YouTube bewundern. Die Kraft des winzigen Pilzes beeindruckte anscheinend auch die Wissenschaftler: Sie untermalten den eineinhalb Minuten langen Film mit dem Amboss-Chor aus der Verdi-Oper Troubadour. 

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