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Forscher entwickeln "Mind-Reading"-Device

Archivmeldung vom 05.02.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.02.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Digitale Auswertung: Antwortmöglichkeiten "Ja" oder "Nein". Bild: uwo.ca
Digitale Auswertung: Antwortmöglichkeiten "Ja" oder "Nein". Bild: uwo.ca

Forscher der Western University in London haben zwei portable Gerätschaften entwickelt, welche die Hirnsignale von Patienten messen, die an einem Lock-in-Syndrom leiden. Das Device könnte zur Kommunikation zwischen Erkranktem und Arzt sowie dessen Angehörigen erheblich beitragen und somit auch eine präzise Diagnose erleichtern. Bestehend aus einer Elektrodenhaube und zwei Vibrationspads, die auf den Armen platziert werden, ermittelt das System die Hirnaktivität.

"Die Lebensqualität von Patienten mit Lock-in-Sydrom könnte entscheidend gesteigert und Behandlungsmethoden genauer abgestimmt werden. Allerdings sind es derzeit noch sehr einfache Signale, die aufgezeichnet und interpretiert werden können", erklärt Zukunftsforscher Ulrich Reinhardt von der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen gegenüber pressetext. Komplexe Kommunikation sei daher gegenwärtig noch Zukunftsmusik.

"Große Herausforderungen entstehen vor allem durch unterschiedliche Assoziationen - so bewerten wir Bilder und Situationen stets individuell, weswegen unser Gehirn entsprechend unterschiedlich reagiert. Für den einen ist beispielsweise ein Schiff mit Traumurlaub, Erholung und Sonnenschein besetzt, für einen anderen aber mit Angst, hohen Wellen und Stress pur", erläutert Reinhardt. Einfache Messungen dagegen, wie der Stress bei einem Lügendetektortest auf dem Polizeirevier, fänden schon heute erfolgreich Anwendung.

Solche Entwicklungen werfen laut Experten jedoch etliche Fragen auf. "Was würde diese Fähigkeit mit unserer Gesellschaft machen? Würden wir weniger schlecht über andere denken oder weniger egoistisch handeln? Was passiert mit individueller Freiheit und Privatsphäre, mit der Aufregung beim Flirten oder der Neugierde beim Gespräch?", resümiert Reinhardt. Vielleicht müsste ein individueller Ein- und Ausschaltknopf entwickelt werden, sodass jeder frei entscheiden kann, ob seine Gedanken gelesen werden sollen oder eben nicht.

Nachfolger des fMRI-Scanners

Vor dieser Entwicklung waren Ärzte bei der Kommunikation mit Patienten, die unter dem Locked-in-Syndrom leiden, auf riesige fMRI-Scanner angewiesen. Dabei handelt es sich um Personen, die bei vollem Bewusstsein, jedoch völlig gelähmt sind. Bei Untersuchungen mussten sich die Patienten auf eines der beiden Vibrationspads fokussieren, was entsprechende Hirnsignale auslöst. Dabei standen die Antwortmöglichkeiten "Ja" oder "Nein" zur Auswahl. Bei den Tests hat das portable System bereits überzeugende Ergebnisse geliefert. Den Wissenschaftlern zufolge wäre sogar der Einsatz zu Hause möglich.

Quelle: www.pressetext.com/Carolina Schmolmüller

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