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Fußballer in vielen Fällen total stressresistent

Archivmeldung vom 28.02.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.02.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: pixabay/flooy
Bild: pixabay/flooy

Forscher der KU Leuven haben durch maschinelles Lernen analysiert, wie Profifußballer auf Stress reagieren. Dafür wurden 7.000 Spiele in sieben verschiedenen Wettbewerben untersucht. "Das ist im professionellen Fußball natürlich eine Extremsituation, tausende Menschen schauen zu und es ist viel Geld im Spiel. Üblicherweise werden Sportler aber schon sehr früh an ihren Sport herangeführt. Deswegen fallen sie im Vergleich nicht massiv auf, was beispielsweise Burnouts betrifft", so Sportpsychologe Oliver Stoll gegenüber pressetext.

Kampf oder Flucht

Laut Forschungsleiter Jesse Davis zufolge stehen vor allem die Entscheidungen der Spieler im Fokus. Faktoren bei der Analyse sind, für welche Aktion sich Spieler entscheiden, wie gut sie diese Aktionen ausführen und welchen Einfluss sie damit auf das Spiel haben. Weitere Variablen waren unter anderem die Wichtigkeit und der Verlauf des Spiels.

"Stress entsteht, wenn man in eine Situation kommt, die als bedrohlich wahrgenommen wird und man die eigenen Fähigkeiten als nicht ausreichend wahrnimmt. Der Körper reagiert darauf, er kommt in den Kampf-oder-Flucht-Modus. Die Feinmotorik funktioniert nicht mehr und die Fähigkeit, rationale Entscheidungen zu treffen, wird gemindert. Das gilt nicht nur für den Sport, ob man in der Oper auftritt oder als Manager wichtige Entscheidungen treffen muss, diese Stresssituationen sind absolut miteinander vergleichbar", sagt Stoll.

Kontext entscheidend

Der Studie nach reagiert jeder Spieler anders auf Stress. Cristiano Ronaldo stellt sich als immun gegen Druck heraus, Neymar dagegen gerät in Stresssituationen leicht in Panik. Forscher Jan Van Haaren gibt aber zu bedenken, dass es nicht immer darauf ankommt, stressresistent zu sein. Viel wichtiger sei eine stabile Leistung, trotz Stresssituationen. Stoll dazu: "Sich dem Stress zu entziehen, ist auch eine Bewältigungsstrategie, aber das kann bedeuten, dass man das Spiel verliert. Es handelt sich zwar hier um eine Lösung, sie ist aber nicht immer die beste."

"Die richtige Strategie ist vom Kontext der Situation abhängig. Wenn man die Lage unter Kontrolle hat, sollte man den Stress frontal konfrontieren. Wenn man aber gar nichts tun kann, ist sich entziehen eine legitime Lösung. Beim Sport speziell ist es wichtig, sich auf seine Aufgabe und auf das, was man kann, zu konzentrieren. Beim Elfmeter zum Beispiel muss man bedenken, dass es im Training auch geklappt hat, und ignorieren, wie viele Menschen einem zuschauen."

Diese Infos könnten Fußballtrainern bei taktischen Entscheidungen oder beim Training helfen. Für Clubs ist es wichtig zu wissen, ob ein Spieler dem Druck gewachsen ist. Der Studie nach hat beispielsweise der FC Liverpool eine extrem stressresistente Mannschaft. Laut Davis ist das Projekt erst in der Anfangsphase, weitere Analysen sind nötig, bevor Clubs der Zugang zu den Spielerevaluationen gewährt werden kann.

Quelle: www.pressetext.com/Georg Haas

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