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Vom Menschen gejagte Arten schrumpfen

Archivmeldung vom 13.01.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

US-Forscher haben an der Universität von Kalifornien herausgefunden, dass vom Menschen gejagte und gesammelte Lebewesen kleiner werden. Diese evolutionäre Entwicklung konnte bei 29 Tier- und Pflanzenarten beobachtet werden.

US-Forschern haben nachgewiesen, dass 29 Tiere und Pflanzen, die der Mensch jagt oder sammelt, mit der Zeit kleiner werden. Nicht nur das: Da ihre Fortpflanzungschance durch geringere Lebenserwartung zunehmend sinkt, werden diese Arten auch früher fortpflanzungsreif.

Das Forscherteam um Chris Darimont von der Universität von Kalifornien in Santa Cruz kommt zu dem Schluss, dass bejagte Arten im Durchschnitt 20 Prozent kleiner geworden und um 25 Prozent früher fortpflanzungsreif seien. Untersucht wurden zum Beispiel Fische, Schnecken, das Karibu und Pflanzen wie Ginseng.

Die Wissenschaftler begründen diese evolutionäre Entwicklung damit, dass Menschen in erster Linie Jagd auf möglichst große Exemplare einer Art machen – Jäger sammeln Trophäen. Kleinere Lebewesen haben dementsprechend bessere Chancen zu entkommen. Der Jäger Mensch sorgt demnach dafür, dass die Evolution die Beutetiere kleiner macht.

Tiere haben ein gänzlich anderes Jagdverhalten als Menschen: Sie sind in den Prozess der natürlichen Selektion eingebunden und picken meist die kleinsten und schwächsten Beutetiere heraus – Größe und Stärke ist angesichts tierischer Jäger ein wirksamer Selbstschutz, beim Menschen verhält es sich ausgerechnet umgekehrt, berichtet die aktuelle Ausgabe des Fachmagazins PNAS.

Besonders dramatisch ist die Entwicklung in der Meereswelt: Aufgrund der Überfischung haben meist nur noch Fische eine Überlebenschance, die durch die zusehends engmaschigeren Fangnetze schlüpfen. Arten werden vom Menschen also nicht nur dezimiert, die Bedrohung gehe über die reinen Zahlen hinaus, so Darimont „Wir verändern das Wesen jener Tiere, die noch übrig bleiben.“

Der Trend wird durch gut gemeinte Jagdvorschriften sogar verstärkt: Jäger und Fischer würden oft angehalten jüngere und kleinere Tiere nicht zu töten, so Darimont: “Das widerspricht den Gesetzen der Natur und nun sehen wir die Konsequenzen.“

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