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Zukunftsvisionen auf Twitter zuverlässiges Maß

Archivmeldung vom 09.02.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.02.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Smartphone: User twittern die Zukunft. Bild: Lisa Michèle Lietz, pixelio.de
Smartphone: User twittern die Zukunft. Bild: Lisa Michèle Lietz, pixelio.de

Wie weit ein Twitter-Nutzer in seinen Tweets in die Zukunft sieht, zeigt zuverlässig an, wie er sich in seinem Leben verhalten wird. User, die dazu neigen, weiter in die Zukunft zu denken, werden ihr Geld eher investieren und gefährliche Risiken im Alltag vermeiden. Das zeigt eine aktuelle Studie der Emory University.

Alltags-Tweets vielsagend

"Twitter ist wie ein Mikroskop für Psychologen. Daten, die aus Tweets gewonnen werden, geben nicht nur Einblicke in die Gedanken der Nutzer zu einem bestimmten Zeitpunkt, sondern auch in einen relativ stabilen kognitiven Prozess", erklärt Studien-Co-Autor Phillip Wolff. "Ein großer Teil unserer Arbeit war automatisiert, sodass wir Mio. Tweets aus dem täglichen Leben tausender Menschen analysieren konnten", so der Researcher Robert Thorstad. Die Zukunftsaussichten, die in Tweets von Individuen gefunden wurden, waren kurz und beliefen sich im Durchschnitt nur auf ein paar Tage. Ganz im Gegensatz zu früheren Untersuchungen, in denen diese Aussichten in einer Größenordnung von Jahren abliefen.

"Eine mögliche Interpretation ist, dass der Unterschied auf ein Merkmal der sozialen Medien zurückzuführen ist. Ein anderer möglicher Grund ist, dass frühere Studien explizit Personen gefragt haben, wie weit sie in die Zukunft denken, während die neue Studie Tweets zur Messung nahm", so Thorstad. Die Ergebnisse zeigen, dass Personen mit einer weitreichenden Zukunftsvision eher auf zukünftige Belohnungen warten als solche mit einer nahen Zukunftsvision. Das deutet darauf hin, dass das Investitionsverhalten davon abhängt, wie weit die Menschen in die Zukunft schauen und nicht, wie sie über die Zukunft denken.

US-Staaten richtig einordnen

Die Forscher maßen auch das Risikobereitschaftsverhalten von Nutzern aus verschiedenen US-Bundesstaaten unter Verwendung von öffentlich zugänglichen Statistiken, wie zum Beispiel das Nutzen von Sicherheitsgurten, alkoholisiertes Fahren und Schwangerschaftsraten im Teenager-Alter. Die Ergebnisse zeigen, dass kürzere Zukunftsvisionen in Tweets aus einzelnen Staaten eng mit höheren Raten von Risikoverhalten korrelierten, ähnlich wie die Ergebnisse einzelner experimenteller Studien, die die Researcher durchgeführt haben.

Um das Investitionsverhalten eines Staates zu messen, nutzten die Forscher staatliche Statistiken zu Ausgaben für Parks, Vorschulkindergärten, Autobahnen und Schülerbildung. Die Researcher fanden in diesem Rahmen heraus, dass Staaten, die mehr in diese Bereiche investierten, mit Tweets von Personen mit längerer Zukunftsvision assoziiert werden können. "Durch soziale Medien sammeln wir große Mengen von Daten über uns selbst. Wir befinden uns jetzt in einem Zeitalter, in dem wir über Big-Data-Analyse-Tools verfügen, die Informationen extrahieren können, um uns indirekt über das kognitive Leben eines Individuums zu berichten und vorherzusagen, was ein Individuum in Zukunft tun könnte", resümiert Wolff abschließend.

Quelle: www.pressetext.com/Sabrina Manzey

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