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Songtexte immer wütender und trauriger

Archivmeldung vom 29.01.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.01.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Düster: Gefällt Hörern immer mehr.
Düster: Gefällt Hörern immer mehr.

Bild: AlejandroAlvarino, pixabay.com

Der Musikgeschmack verändert sich mit der Zeit - und das betrifft auch die Songtexte in der Unterhaltungsmusik. Diese sind seit den 1950er-Jahren immer wütender und trauriger geworden, so eine Studie von Forschern der Lawrence Technological University. Diese haben eine Computeranalyse von über 6.000 Hits der Billboard Hot 100 aus sieben Jahrzehnten durchgeführt. Texte, die Fröhlichkeit versprühen, sind demnach immer seltener geworden - entsprechen also offenbar immer weniger dem, was die Menschen hören wollen.

Ein Stimmungsbild

Die Hitparade des Magazins "Billboard" spiegelt stets den US-Musikgeschmack seiner Zeit wider, da sie drauf beruht, welche Songs sich gut verkaufen und tatsächlich viel gespielt werden - früher speziell im Radio, heute auch bei Streaming-Diensten und auf YouTube. Um zu ergründen, was für Texte den Menschen gefallen haben, hat das Team also eine automatisierte Stimmungsanalyse von 6.150 Billboard-Hits aus den Jahren 1951 bis 2016 durchgeführt. Diese erfasst, welches Gefühl Wörter und Phrasen eines Songtextes transportieren. Das liefert also ein Bild davon, welche Stimmung beim Publikum gut ankam.

Die Analyse hat ergeben, dass Songtexte in den 1950er-Jahren eher fröhlich waren. Mitte dieser Dekade steckte demnach am wenigsten Wut in den Worten. Seither sind Texte im Großen und Ganzen immer zorniger geworden. Eine markante Ausnahme waren die Jahre 1982 bis 1984, in denen Texte weniger wütend waren als zu irgendeiner anderen Zeit seit den 1950er-Jahren. Mitte der 1990er-Jahre wuchs der Zorn dann besonders stark, ihren Höhepunkt erreichte songtextliche Wut aber erst 2015.

Furcht und Trauer

Ausdrücke von Traurigkeit, Ekel und Angst haben in Songtexten ebenfalls mit der Zeit zugenommen, wenngleich nicht so deutlich wie im Fall der Wut. Auch hier gab es freilich Ausreißer. So ist Furcht in Songtexten 1988 und 2000 jeweils stark zurückgegangen, nachdem sie in den Jahren davor besonders deutlich zum Ausdruck kam. Fröhliche Texte dagegen sind seit den 1950ern immer stärker aus der Mode gekommen. Einzig Mitte der 1970er gab es zeitweilig einen merklichen Anstieg an Songtexten, die Fröhlichkeit vermitteln.

Diese textlichen Trends bei der Unterhaltungsmusik sind wohl nicht unmittelbar der Branche zuzuschreiben. "Die Veränderung bei den Texten spiegelt nicht unbedingt wider, was Musiker und Songschreiber ausdrücken wollen, sondern hängt eher damit zusammen, was Musikkonsumenten jedes Jahr hören wollen", erklärt Lior Shamir, einer der Studienautoren. Warum Menschen offenbar immer mehr wütende oder traurige Texte hören wollen, hat das Team allerdings nicht ergründet.

Quelle: www.pressetext.com/Thomas Pichler

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