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Wassergewinnung mit Luft und Sonne

Archivmeldung vom 11.05.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.05.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Luftentfeuchter des Massachusetts Institute of Technology
Luftentfeuchter des Massachusetts Institute of Technology

Bild: Massachusetts Institute of Technology

Nach Angaben des World Wildlife Fund (WWF) haben etwa 780 Millionen Menschen auf der Welt keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Neben klimatischen Gründen wie lang anhaltende Trockenperioden ist es die zunehmende Verschmutzung von Gewässern und Grundwasser, die zu Wassermangel und Krankheiten führen. Da hilft es eher wenig, dass die UNO-Vollversammlung 2010 den Zugang zu sauberem Trinkwasser als Menschenrecht anerkannt hat.

Nun gibt es Veröffentlichungen von amerikanischen Forschern, die ein Gerät entwickelt haben, mit dem es möglich ist, Wasser mithilfe der Sonne aus Luft zu gewinnen.

Erfunden haben dieses Gerät Prof. Evelyn Wang vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) und Prof. Omar Yaghi von der University of California in Berkeley. Vorgestellt wurde die Maschine in einem Artikel im Fachblatt „Science“.

Der wichtigste Teil ist eine metallorganische Verbindung, kurz „MOF“ genannt, die vergleichbar wie ein Schwamm funktioniert. Sie saugt Wasser aus der Luft auf und lagert es zunächst an ihrer Oberfläche an. Dann kommt die Sonne ins Spiel. Die Sonnenenergie lässt das Wasser verdampfen. Der Dampf lagert sich an der Oberfläche eines Kondensators an und kann von dort in einen Behälter fließen.

Frau Wang erklärt gegebüber science.ORF.at: „Unser Gerät funktioniert bis zu einer Luftfeuchte von nur 20 Prozent. Es eignet sich also auch für aride Regionen, wie zum Beispiel Wüsten“. Die Forscher schreiben in ihrer Abhandlung, dass des ihnen gelungen ist, mit einen Kilogramm MOF 2,8 Liter Wasser in zwölf Stunden zu gewinnen.

Durchgeführt wurde der Test vom MIT und natürlich hoffen die Wissenschaftler, dass die Industrie sich beteiligt, den Prototypen weiter zu entwickeln und seine Leistung weiter zu steigern. Die Firma BASF arbeitet bereits an diesem Projekt mit und man ist der Meinung, dass in wenigen Jahren die ersten Geräte am Markt zu kaufen sein werden. Dazu ergänzt Frau Wang: „Die Bestandteile sind relativ billig, der Preis wird nicht mehr als ein paar Hundert Dollar betragen“.

Nach Aussagen des Miterfinders Omar Yaghi, ist die Technik des Gerätes noch nicht an ihre Grenzen gestoßen. Der jetzt verwendete „Schwamm“ kann 20 Prozent seines Eigengewichtes an Wasser aufnehmen. Frau Wang hält 40 Prozent für machbar. Der Beweis hierfür sei bereits vorhanden.

Die Erfahrung mit anderen technischen Geräten zeigt, dass bei industrieller Produktion, die Kosten für solch ein Gerät rasch drastisch nach unten gehen, so dass auch Menschen in armen Gegenden zu einem erschwinglichen Preis an sauberes Trinkwasser kommen können.

Quellen: science.orf.at; oe1.orf.at; Gute-Nachrichten.de

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