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LHC startet unter Ausschluss der Öffentlichkeit

Archivmeldung vom 28.10.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.10.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Das Bild zeigt den Low Energy Antiproton Ring (LEAR) im CERN, mit welchem die ersten Antiwasserstoffmatome erzeugt wurden. Bild: Florian Hirzinger
Das Bild zeigt den Low Energy Antiproton Ring (LEAR) im CERN, mit welchem die ersten Antiwasserstoffmatome erzeugt wurden. Bild: Florian Hirzinger

Wie auf Umwegen zu erfahren war, hat das Cern bereits am vergangenen Freitag in aller Stille mit ersten Tests im Teilchenbeschleuniger LHC begonnen. Den Plänen zufolge soll ab Mitte November der Strahl eingeleitet und noch in diesem Jahr mit den Experimenten begonnen werden. Dies entspricht dem Stand von September 2008, als der LHC in Betrieb genommen und nach nur zehn Tagen wegen eines Störfalls im Kühlsystem wieder abgeschaltet werden musste.

Im Gegensatz zu 2008 will das Cern bei dem Neustart die Presse offenbar möglichst meiden. Möglicher Grund: Mit dem LHC werden auch die Kritiker wieder aktiv, die diese Experimente für hochgefährlich halten, weil die Entstehung eines kleinen schwarzen Lochs nicht ausgeschlossen werden kann. Unter anderem plant die Wissenschaftler-Vereinigung LHC-Kritik, bei den Vereinten Nationen eine Menschenrechtsklage einzureichen, worin sie eine externe Risikoprüfung fordert. Nicht zuletzt hat auch die Serie von Störfällen am LHC in den vergangenen 13 Monaten zu der begründeten Einschätzung geführt, dass von einer sicheren Beherrschung der Technologie nicht die Rede sein kann.

In dem vor kurzem erschienen Buch „Sekunde Null. Das Urknall-Experiment“ wird auf der Basis eines Tatsachenromans ein bis in das Jahr 2016 reichendes Szenario geschildert, das die Schwachstellen und Risiken des LHC in allen Details aufzeigt. Neben der Technik wird in dem Buch auch der „Risikofaktor Mensch“ beleuchtet, ein Thema das sich Anfang Oktober leider bereits bewahrheitet hat, als ein vermutlich zum Al-Qaida Netzwerk gehörender Physiker am Cern verhaftet wurde. Unter anderen berichtete hierzu der Schweizer „Blick“: „Wollte er die Welt in einem Schwarzen Loch untergehen lassen? Ein mutmaßlich radikal-islamischer Physiker ist im Forschungszentrum Cern unter Terrorverdacht festgenommen worden.“

Über ein Faktum müssen sich die Verantwortlichen des LHC-Experiments im Klaren sein: Die derzeitige Faktenlage ist alles andere als beruhigend. Anstatt zu „mauern“ sollte das Cern unverzüglich den konstruktiven Dialog mit den Kritikern suchen, denn eine „klammheimliche“ Durchführung der Versuche wäre so ziemlich das Letzte, was man sich in dieser Situation leisten kann.

Quelle: Rolf Froböse

 

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