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"ROV Kiel 6000": Weltweit modernster Tiefseeroboter tauchbereit

Archivmeldung vom 13.06.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.06.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Tieftauchroboter "ROV Kiel 6000" des Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften. Foto: Karsten Witkiewicz/ IFM-GEOMAR
Tieftauchroboter "ROV Kiel 6000" des Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften. Foto: Karsten Witkiewicz/ IFM-GEOMAR

Der neue Tauchroboter des Kieler Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR) bestand umfangreiche Prüfungen vor dem ersten Einsatz im offenen Meer. Mit einer Tauchtiefe von bis zu 6000 m und ausgestattet mit innovativen Technologien, ist das "ROV Kiel 6000" das weltweit modernste Gerät seiner Art. "ROV" steht für "Remotely Operated Vehicle", ein über ein Glasfaserkabel vom Schiff aus ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug.

Nach einer aufwändigen technischen Abnahme bei der Herstellerfirma "Schilling Robotics" in Davis, Kalifornien, bescheinigte der Germanische Lloyd dem Hightechgerät der Spitzenklasse am 10. Juni die Seetauglichkeit. Neben technischen Eigenschaften wie Stabilität, Manövrierfähigkeit und die Funktionalität komplexer elektronischer Systeme, mussten die Konstrukteure auch nachweisen, dass sicherheitsrelevante Aspekte der Operation gewährleistet sind.

Seit über einem Jahr entwickelt ein Team von Wissenschaftlern und Technikern des IFM-GEOMAR zusammen mit der Firma "Schilling Robotics", die eine internationale Ausschreibung des Instituts gewonnen hatte, das modernste Tieftauchgerät in der Meeresforschung. Ende Mai reiste die Gruppe aus Kiel nach Kalifornien, um letzte Bauschritte vor Ort zu begleiten und um in die Operation des Geräts eingewiesen zu werden. "Die Tests sind sehr gut gelaufen", sagt Prof. Colin Devey, Leiter des Projekts am IFM-GEOMAR, begeistert, "wir sind überzeugt, dass der Hersteller uns ein hervorragendes Fahrzeug konstruiert hat". Dr. Thomas Kuhn, wissenschaftlicher Koordinator des "ROV Kiel 6000" berichtet, "es war sehr spannend zu beobachten, wie das Gerät die Schritte von der Blaupause in die Realität vollzogen hat. Für uns Forscher eröffnen sich nun ganz neue Horizonte, wichtigen Fragen in den Meereswissenschaften nachzugehen."

Allein die Tatsache, dass mit einer Tauchtiefe von 6000 Metern mehr als 90% des Meeresbodens der Weltozeane erreichbar sind, stellt eine neue Dimension für die Meereswissenschaften in Deutschland dar. "Hiermit können wir brennenden Fragen zur zukünftigen Entwicklung und Nutzung der Ozeane nachgehen: Klimawandel, Rohstoffe, neue Energien und CO2-Deponierung sowie Risikoforschung stehen im Vordergrund. Das "ROV Kiel 6000" ist mit modernster digitaler Beobachtungstechnologie zur hochauflösenden Kartierung des Meeresbodens ausgerüstet und kann mit Hilfe von 2 elektrohydraulischen Greifarmen in der Tiefsee Messungen und Experimente durchführen sowie Wasser-, Sediment- und Gesteinsproben nehmen. Daten und Bilder werden in Echtzeit telemetrisch mit dem 6.500 m langen Glasfaserkabel zu den Wissenschaftlern im Kontrollraum an Bord des Schiffes geschickt", sagt Professor Peter Herzig, Direktor des Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften. "Während wir mit unserem bemannten Tauchboot JAGO Korallenriffe, Unterseevulkane oder Küstenregionen optimal untersuchen können, erlaubt uns das "ROV Kiel 6000" die wirklich tiefen Bereiche des Ozeans zu erforschen."

Als nächste Station für den Tauchroboter steht der erste Tiefseetest im August auf dem Forschungsschiff "Sonne" im Pazifischen Ozean an. Danach folgen die ersten Einsätze auf Forschungsexpeditionen unter Leitung des IFM-GEOMAR zu Hydrothermalquellen im Zentral-Atlantik. Im Januar 2008 wird das ROV schließlich im Heimatinstitut in Kiel eintreffen. Das Hightech-Gerät kostet in der Grundausstattung etwa 3.2 Mio. Euro. Darüber hinaus wurden etwa 1.5 Mio. Euro in die verschiedenen technischen Systeme investiert, die überwiegend von Firmen im Lande geliefert wurden. Die Gesamtinvestition in Höhe von 4,7 Millionen Euro stellte das Land Schleswig-Holstein im Rahmen einer Sonderförderung aus dem Schleswig-Holstein-Fonds bereit. Wissenschaftsminister Dietrich Austermann hat das Projekt "ROV Kiel 6000" von Anfang an unterstützt und begleitet.

Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.

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