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Neue Erkenntnisse über die komplizierten Abläufe nach der Geburt

Archivmeldung vom 06.01.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.01.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: meltis / PIXELIO
Bild: meltis / PIXELIO

Sobald ein Baby nach der Geburt zu atmen beginnt, setzt ein komplexer Prozess ein. Herz- und Lungenkreislauf müssen sich in kurzer Zeit den neuen Umständen anpassen. Viele Aspekte in diesem Ablauf, bei dem auch der Verschluss des Ductus arteriosus, eines Gefäßes des Blutkreislaufs des ungeborenen Kindes, eine große Rolle spielt, waren bisher ungeklärt.

Eine aktuell in Nature Medicine erschienene Arbeit von Dr. Katrin Echtler und Prof. Steffen Massberg vom Zentrum für kardiovaskuläre Erkrankungen der TU München erklärt nun zumindest einen Teil dieser hochkomplizierten Mechanismen und erweitert das gegenwärtige Verständnis wesentlich. Über den Ductus arteriosus, der beim ungeborenen Kind eine Verbindung zwischen Aorta und Pulmonalarterie herstellt, wird das mit jedem Herzschlag aus der rechten Herzkammer gepumpte Blut weg von den noch nicht belüfteten fetalen Lungen direkt in die Hauptschlagader umgeleitet. Unmittelbar nach Geburt muss sich der Ductus spontan verschließen, andernfalls drohen Lungenhochdruck, Herzkreislaufversagen und respiratorische Komplikationen. Das Team um Echtler und Massberg zeigte erstmals, dass die für die Blutstillung verantwortlichen Blutplättchen eine entscheidende Rolle beim Verschluss des Ductus arteriosus spielen. Die Wissenschaftler konnten an Mäusen nachweisen, dass Blutplättchen nach der Geburt im Ductus arteriosus kleine Gerinnsel bilden und auf diesem Weg zu dessen Verschluss beitragen. Bei Mäusen mit defekten oder fehlenden Blutplättchen trat entsprechend gehäuft ein offener Ductus arteriosus auf. Die betroffenen Mäuse entwickelten dabei Komplikationen, die denen neugeborener Kinder mit offenem Ductus arteriosus stark ähneln: ausgeprägter Hochdruck im Lungenkreislauf und exzessive Rechtsherzbelastung.
In einer klinischen Studie konnten Echtler und Massberg zeigen, dass frühgeborene Säuglinge, die bei der Geburt an einem Mangel an Blutplättchen leiden, ein deutlich höheres Risiko für einen gestörten Verschluss des Ductus arteriosus aufweisen. Aufbauend auf diesen Ergebnissen können nun entsprechende Therapiemaßnahmen entwickelt werden.

Quelle: Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München

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