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Absolutes Gehör auch unter Nichtmusikern verbreitet

Archivmeldung vom 27.08.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Man hat es, oder man hat es nicht: das absolute Gehör, also die Fähigkeit, sich die Höhe eines gerade gehörten Tons genau zu merken. Bisher glaubte man, dass Profimusiker darin besonders gut sind. Doch ein neuer Test legt nahe: Auch viele Nichtmusiker schneiden gut ab.

Ein neuer Test brachte die Erkenntnis: Mehr Menschen als bisher vermutet, verfügen über ein absolutes Gehör. Sie konnten sich nur nicht begreiflich machen. Bei traditionellen Testverfahren werden den Probanden Töne vorgespielt, die sie dann benennen müssen. Wer keine musikalische Vorbildung hat, scheitert daran oft. Der neue Test hingegen basiert auf einem ähnlichen Prinzip, nach dem auch Kinder Wörter einer Sprache erkennen. Aus einem Durcheinander von Sprachlauten lernen sie, eine bedeutungsvolle Lautgruppe als einzelnes Wort zu identifizieren. Ähnlich können Probanden auch zuvor erlernte Gruppen von Tönen aus einer längeren Tonfolge nach einiger Übung wiedererkennen.

Elizabeth Marvin und Elissa Newport von der Universität in Rochester hatten Musikern und Nichtmusikern in einer Übungsphase Gruppen von jeweils drei Noten vorgespielt, 20 Minuten am Stück und in zufälliger Reihenfolge. Das kontinuierliche Hören von Tönen sollte es den Versuchsteilnehmern schwierig machen, einzelne Noten zu identifizieren und sich diese zu merken. In einer anschließenden Testphase wurden die Teilnehmer mit einzelnen Tongruppen konfrontiert, die entweder aus der Übungsphase stammten oder neu waren. Darunter waren auch Tongruppen, die sich von denen der Übungsphase nur in der Tonart unterschieden.

Die Versuchsteilnehmer sollten nun einschätzen, ob die Tongruppen der Testphase bekannt oder neu sind. Während Teilnehmer mit absolutem Gehör die veränderten alten Tongruppen als neu wahrnahmen, erkannten Personen mit relativem Gehör nicht, dass es sich um eine andere Tonart handelte. Sie konnten die Tonhöhen nur im Vergleich zu anderen Tönen einordnen, nicht aber die Tonart selbst erkennen. Zum Erstaunen der Forscherinnen zeigte sich, dass auch einige Nichtmusiker - ohne es zu wissen - das absolute Gehör nutzten, um die Tongruppen zu identifizieren.

Im Vergleich zu den meisten Menschen, die die Fähigkeit des relativen Gehörs besitzen, hören fast alle Tiere absolut. Dies lässt darauf schließen, dass das Einordnen von Tönen im Vergleich zu anderen Tönen mehr Hirnleistung erfordert als das absolute Gehör.

Quelle: spiegel.de

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