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Erster Saurier-Fund in Norwegen

Archivmeldung vom 20.06.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.06.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Plateosaurus
Plateosaurus

Nun ist es wissenschaftlich belegt: Der RWE Dea-Geologe Morten Bergan hat den ersten Dinosaurier Norwegens gefunden und damit gleichzeitig einen Weltrekord aufgestellt: Nie zuvor wurde ein Saurier in so großer Tiefe entdeckt. Bergan hatte den Knochen der Urzeit-Echse in dem Bohrkern einer Erdölbohrung bemerkt.

Die Gebeine des Sauriers wurden also nicht mit der sonst üblichen Vorsicht von Paläontologen freigelegt, sondern in 2.259 Meter Tiefe unter dem Meeresboden von einem Bohrmeißel durchbohrt.

Die Bohrung 34/4-9S störte die Millionen Jahre währende Ruhe des Sauriers auf ihrem Weg in das Ölfeld Snorre - dem zweitgrößten Ölfeld Norwegens, an dem RWE Dea Norge mit einem Anteil von 8,88 Prozent beteiligt ist. Dieses Feld liegt 210 Kilometer nordwestlich von Bergen unter der Norwegischen Nordsee, die hier 290 bis 380 Meter tief ist.

Niemand hätte etwas von der paläontologischen Sensation bemerkt, wenn nicht Morten Bergan 1997 bei der Analyse der Bohrkerne auf eine rohrähnliche weiße Struktur aufmerksam geworden wäre, die ihn an einen Knochen erinnerte. Die deutsche Paläontologin Nicole Klein, die sich auf die Knochenhistologie pflanzenfressenden Dinosaurier spezialisiert hat, hat das Knochenfragment nun zusammen mit anderen Wissenschaftlern als Plateosaurus bestimmt und die Erkenntnisse im Norwegian Journal of Geology veröffentlicht. Klein und ihr Team untersuchten an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn im Rahmen ihrer Dissertation, reichhaltiges Plateosaurus-Material aus Süddeutschland und der Schweiz. "Der Knochen aus dem Snorre-Ölfeld verfügt über mehrere Merkmale die für Plateosaurus charakteristisch sind. Dazu zählen die so genannten radial fibro-lamellaren Knochen sowie die typischen ’Jahresringe’. Aufgrund der stark durchbluteten äußeren Knochenwand ist davon auszugehen, dass es sich um ein jung gestorbenes Exemplar handelt", beschreibt Klein ihre Forschungsergebnisse.

Die pflanzenfressenden Plateosaurier lebte vor rund 200 Millionen Jahren im Zeitalter des späten Trias. Damals war das Gebiet der Lunde-Gesteinsformation eine weite, aus der Sedimentfracht großer Flüsse gebildete Ebene, die von den Langhals- Dinosauriern durchstreift wurde. Sie konnten wahrscheinlich sowohl auf allen Vieren als auch aufrecht auf den beiden Hinterbeinen laufen. Dabei dürfte der Boden gebebt haben, denn die Plateosaurier konnten bis zu zehn Meter hoch und vier Tonnen schwer werden. Versteinerte Knochen von Dinosauriern waren zuvor überall in Europa gefunden worden - nur in Norwegen nicht. Die sehr alten Gesteinsformationen auf dem Festland Norwegens wiesen bislang keine Spuren von Dinosauriern auf.

Dies war der Grund dafür, dass Bergans Knochen-Theorie zunächst auch von Experten belächelt wurde. "Wir waren sehr enttäuscht, dass niemand das sah, was wir sahen", so der Geologe Bergan. Nun hat sich bei Bergan eine gewisse Genugtuung eingestellt. Er ist stolz darauf, der Entdecker des ersten norwegischen Dinosauriers zu sein. "Es hat neun Jahre gedauert", so Bergan, "aber nun wissen wir endlich, von welchem Tier der Knochen stammt und wie dieser Dinosaurier aussah und lebte." Der Dinosaurierknochen ist inzwischen im Naturhistorischen Museum in Oslo ausgestellt.

Quelle: Pressemitteilung RWE DEA AG

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