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Lernen einer Fremdsprache vergrößert Gehirn

Archivmeldung vom 01.08.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.08.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Gehirn: Dehnt sich bis zum 60. Lebensjahr bei Bedarf.
Gehirn: Dehnt sich bis zum 60. Lebensjahr bei Bedarf.

Bild: pixabay.com, geralt

Das intensive Lernen einer Fremdsprache vergrößert das Gehirn. Der Effekt ist besonders zu Beginn des Lernprozesses zu beobachten, wie Forscher aus Jülich, Düsseldorf und Aachen im Rahmen der "1.000-Gehirne-Studie" herausgefunden haben. Details wurden in "Neurobiology of Aging" publiziert. Demnach bleiben Mehrsprachler im Alter oft länger geistig fit.

Graue Substanz wächst

"Ein Zuwachs an grauer Substanz geht nach unserer Erfahrung mit einem Zuwachs der kognitiven Reserve einher - also einer besseren geistigen Leistungsfähigkeit und Flexibilität. Zunächst sieht es also so aus, als wenn der Vorteil durch das Erlernen einer zweiten Sprache besonders in jungen Jahren ausgeprägt ist und sich im Alter wieder angleicht", so Stefan Heim vom Jülicher Institut für Neurowissenschaften und Medizin sowie Professor an der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Uniklinik RWTH Aachen.

Im Rahmen der Studie haben Heim und seine Kollegen 224 Personen, die nur eine Sprache sprechen und 175 Personen, die zwei Sprachen fließend beherrschen, untersucht. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf zwei bestimmten Regionen in der linken Gehirnhälfte gelegt, die für die Verarbeitung von Sprache zuständig sind. Mittels Magnetresonanztomografie wurde untersucht, wie ausgeprägt das Volumen der grauen Substanz im hinteren unteren Teil des linken Stirnlappens und im unteren linken Scheitellappen ist.

Kognitive Reserve bis 60

"Der Überschuss an grauer Substanz wandelt sich mit der Zeit, je fester die neue Sprache 'sitzt', in eine engere Vernetzung der Areale und stärker ausgeprägte Kommunikationsleitungen in der weißen Substanz um. Der Informationsaustausch zwischen den Gehirnregionen wird dadurch vereinfacht und ist somit stabiler und effektiver", sagt Heim. Dies könnte erklären, wieso Mehrsprachler länger geistig fit bleiben. Denn: Das Volumen der Sprachregion im Stirnlappen von Mehrsprachlern liegt bis zum Alter von rund 60 Jahren immer etwas höher.

Dann erst gleichen sich beide Gruppen an und zeigen hier keine Volumenunterschiede mehr. Das Areal im Scheitellappen bleibt sogar noch länger stabil. Erst im Alter von rund 80 Jahren konnten die Forscher keinen Volumenunterschied der grauen Substanz der Region im Scheitellappen zwischen Mehrsprachlern und Einsprachlern mehr ausmachen.

Quelle: www.pressetext.com/Florian Fügemann

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