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Leuphana-Ökologin erforscht Klima und Umwelt vor 300.000 Jahren

Archivmeldung vom 17.08.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.08.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

Ein ehemaliger See im ostniedersächsischen Braunkohletagebau Schöningen hat sich zu einem Eldorado für nationale und internationale Wissenschaftler entwickelt. Der hervorragende Erhaltungszustand der altsteinzeitlichen Funde dort bietet den Forschern beste Voraussetzungen, um die damalige Klimaentwicklung, die Umwelt und die Fähigkeiten der Frühmenschen zu untersuchen. Auch Professor Dr. Brigitte Urban ist mit einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekt an der Arbeit beteiligt.

Gemeinsam mit ihrer Kollegin Professor Dr. Antje Schwalb von der TU Braunschweig möchte die Lüneburger Ökologie-Professorin im Rahmen ihres Projekts die Klima- und Umweltvariabilität von der Warmzeit bis in die beginnende Kaltzeit rekonstruieren und mit anderen Standorten der Nordhemisphäre vergleichen. Dafür werden geobiologische, geochemische und archäologische Ergebnisse kombiniert. Brigitte Urban bearbeitet in Schöningen eine Zeitspanne von etwa 300 000 Jahren bis heute.

Am Institut für Ökologie an der Leuphana werden Pollen, weitere Pflanzenreste und die Sedimententstehung der Schöninger Fundstellen untersucht. Mit einem Stechkasten und speziellen Metallzylindern entnehmen Wissenschaftler dafür unterschiedliche Proben aus den ufernahen Sedimenten des ehemaligen Sees. Brigitte Urban arbeitet in dem Projekt eng mit der Umweltgeologin Antje Schwalb und deren Mitarbeitern zusammen. Die übernehmen die mikroskopische Untersuchung von Kleinstlebewesen wie Insekten, Kieselalgen oder Muschelkrebsen.

Mit Seespiegelrekonstruktionen und weiteren Untersuchungen des Ablagerungsmilieus wollen die Wissenschaftlerinnen die Seeentwicklung und ihre Ursachen beleuchten. Damit verfolgen sie auch das Ziel, mehr über die Umwelt und die Jagdstrategien des Homo heidelbergensis vor rund 300 000 Jahren zu erfahren. Schon die im gleichen Untersuchungsgebiet gefundenen ältesten bekannten Holzwaffen, die Schöninger Speere, gaben Hinweise darauf, dass diese Frühmenschen über bis dahin unbekannte Fähigkeiten zur organisierten Jagd und zum komplexen, abstrakten Denken verfügten.

Die DFG fördert die aktuelle Untersuchung der altsteinzeitlichen Fundstelle für die Dauer von drei Jahren mit rund 100.000 Euro.

Quelle: Leuphana Universität Lüneburg (idw)

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