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Stimm-Training verändert Persönlichkeit

Archivmeldung vom 16.05.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.05.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Jedes gesprochene Wort gewährt Einblick in die Persönlichkeit eines Menschen, berichtet das Frauenmagazin EMOTION in der aktuellen Ausgabe. Und nicht nur das: Durch das Training der Stimme lässt sich - zumindest teilweise - auch die Persönlichkeit verändern.

"Unsere Identität entwickelt sich Tag für Tag durch die Interaktion mit anderen Menschen", erklärt Hartwig Eckert, Sprachwissenschaftler an der Universität Flensburg. Man werde beachtet oder ignoriert, gelobt oder kritisiert und bilde daraufhin bestimmte Persönlichkeitsmerkmale aus, wie etwa Durchsetzungsfähigkeit, Schüchternheit oder Optimismus. "Wenn jemand lernt, nicht mehr atemlos und mit hoher Stimme zu sprechen und so weniger gehetzt und unsicher wirkt, dann werden seine Mitmenschen ihm auch mehr zuhören und eher seine Ratschläge befolgen", so Eckert zu EMOTION. "Auf die Dauer wird sich dadurch auch die Selbstwahrnehmung des Sprechers verändern und er wird selbstbewusster werden."

Männer können sich besser Gehör verschaffen als Frauen - rein physiologisch bedingt. Jedoch ist das "starke" Geschlecht damit beruflich nicht immer im Vorteil. "Sobald ein Job Diplomatie und Einfühlungsvermögen erfordert, wie etwa in sozialen Berufen, zeigen weichere Frauenstimmen oft die größere Wirkung", erklärt der Kommunikationsforscher Walter Sendlmeier. Die weibliche Stimme sei variantenreicher, die Tonhöhe verändere sich stärker, die Dynamik sei größer.

Als besonders wohlklingend gilt für beide Geschlechter die so genannte Indifferenzlage: die individuelle Tonhöhe, in der wir uns besonders mühelos und entspannt über längere Zeit hinweg unterhalten können. Um sich diesem Timbre zu nähern, senken etwa Nachrichtensprecherinnen ihre Stimme um rund zwei Noten auf der Tonleiter, sobald die Kamera läuft. Ein Trick, den Nicht-Profis nur mit viel Training nachahmen können. "Denn sobald wir unter Anspannung geraten, steigt mit dem allgemeinen Muskeltonus auch die Anspannung der Muskeln im Kehlkopf", sagt Sendlmeier. Damit gehe die Tonhöhe automatisch nach oben, und der Sprecher wirke sofort weniger souverän und überzeugend.

Quelle: EMOTION

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