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Fukushima: Schlangen-Roboter erforscht Reaktor

Archivmeldung vom 12.02.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.02.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Fukushima: Robo-Schlange soll Inneres erforschen. Bild: flickr.com/E. Philipp
Fukushima: Robo-Schlange soll Inneres erforschen. Bild: flickr.com/E. Philipp

Ein Schlangen-Roboter soll das Innere eines der drei beschädigten Reaktoren 1, 2 und 3 von Fukushima genauer unter die Lupe nehmen. Das 60 Zentimeter lange Gerät ist von Hitachi sowie deren Tochterfirma Hitachi-GE Nuclear Energy entwickelt worden. Die Maschine soll voraussichtlich im April in den Reaktor 1 eindringen und nach Lecks sowie rissigen Stellen suchen.

"Roboter bei der Untersuchung von Reaktoren sind durchaus sinnvoll. Dennoch ist dem entgegenzusetzen, dass Maschinen bereits unmittelbar nach der Katastrophe zu ähnlichen Zwecken eingesetzt und durch die radioaktive Strahlenbelastung funktionsunfähig gemacht worden sind", erläutert Greenpeace-Atomexperte Heinz Smital http://greenpeace.de auf Nachfrage von pressetext.

Die Hauptaufgabenstellungen bestehen laut Smital darin, die Lage und Beschaffenheit des geschmolzenen Kernbrennstoffs zu ermitteln sowie die Öffnungen, durch die Wasser eindringt, aufzuspüren. "Die Abdichtung gegen das Grundwasser ist wichtig, um die Umwelt zu schützen", betont der Atom-Experte. "Man darf sich von diesem Unterfangen noch nicht zu viel erwarten. Dennoch ist es ein wichtiger Schritt bei der Bewältigung des Problems", resümiert Smital.

Besonderer Schutz erforderlich

"Prinzipiell stellt der Roboter eine gute Möglichkeit dar, das verseuchte Terrain zu erforschen. Die elektronischen Komponenten müssen dabei speziell gegen radioaktive Strahlung geschützt sein", erklärt Klemens Springer, Universitäts-Assistent des Instituts für Robotik in Linz, gegenüber pressetext. Das stelle aber nicht das Hauptproblem dar, denn möglicherweise werde im Sicherheitsbehälter die Sicht auf das ausgelaufene Material aus verschiedenen Gründen verhindert sein.

"Nichtsdestotrotz ist ein Erreichen des Sicherheitsbehälters ein wichtiger Schritt, die Situation aus nächster Nähe zu bewerten", stellt Springer fest. Anschließend können weitere Vorkehrungen getroffen werden, zum Beispiel eine Anpassung des Roboters, um mehr Informationen zu erhalten.

Lampe leuchtet Umgebung aus

Die Verwendung eines Roboters liegt nahe, da ein Mensch dieser hohen radioaktiven Strahlung niemals standhalten könnte. Daher soll der Schlangen-Roboter durch ein zehn Zentimeter dickes Rohr in den Sicherheitsbehälter des Reaktors 1 kriechen. Von dort aus kann er sich auf die Plattform unter dem inneren Reaktorbehälter begeben. Dank eines Lämpchens an der Spitze wird die Umgebung ausgeleuchtet.

Der Schlangen-Roboter kann Live-Bilder aufnehmen, die Temperatur und den Strahlungspegel feststellen. Die gewonnenen Daten sollen vom Energieversorger Tokyo Electric Power Company dazu genutzt werden, um die vorhandenen Schäden zu reparieren und das radioaktive Material zu entfernen.

Quelle: www.pressetext.com/Carolina Schmolmüller

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