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Erfolgreich Biodiesel aus Kaffeerückständen erzeugt

Archivmeldung vom 23.12.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.12.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Forschern der University of Neveda ist es gelungen, aus Kaffeerückständen einen höchst qualitativen Dieseltreibstoff zu erzeugen, der um die elf bis zwölf Prozent Öl enthält.

Mit wachsendem Treibstoffbedarf rücken selbst kleine Rohstoffquellen in das Bewusstsein von Forschern. Aus Kaffeesatz und Filterrückständen produzierten Wissenschaftler der University of Neveda einen hochwertigen Dieseltreibstoff. Mit Ölanteilen zwischen 11 und 20 Prozent sei dieser bisher ungenutzte Rohstoff mindestens genauso gut zur Dieselgewinnung geeignet wie Soja- oder Rapsöl. Der Kaffeediesel behalte laut der Veröffentlichung in der Fachzeitschrift "Journal of Agricultural and Food Chemistry" sogar die aromatischen Geruchsstoffe, die so duftenden Kaffeeabgasen führen können.

"Laut Schätzungen könnten etwa 1500 Millionen Liter Biodiesel aus den Kaffeerückständen weltweit produziert werden", berichten Manoranjan Misra und seine Kollegen vom Department of Chemical and Materials Engineering. In ihrem Labor konnten sie die kompletten Ölanteile aus Kaffeesatz in nutzbaren Treibstoff umwandeln. Dieses Ziel erreichten sie mit einem relativ einfachen Prozess bei Temperaturen von 100 Grad Celsius und nach dem Zusatz von wieder verwertbaren Lösungsmitteln (Dichloromethan, n-Hexan) und Kaliumhydroxid als Katalysator.

Der entstandene Kaffeediesel enthielt danach fast ausschließlich brennbare, gesättigte und ungesättigte Methylester aus verschiedenen Fettsäuren (Palmsäure (51,5%), Linolsöure (40,3%) und Stearinsäure (8,3%)). Das weltweite Potenzial ist mit 1,5 Milliarden Litern gering im Vergleich zu herkömmlichen Diesel aus Rohöl. Doch kann es mit anderen unkonventionellen Treibstoffquellen – beispielsweise mit der ernsthaft angedachten Biodiesel-Gewinnung aus verbrauchten Frittierfetten – konkurrieren. Von Vorteil sei laut Aussage der Forscher, dass die entölten festen Reste nach der Dieselproduktion zusätzlich nutzbar wären. "Diese Kaffeereste sind ideale Materialien für Gartendünger oder für Heizpellets", so Misra und Kollegen.

Allein für die Kaffeemengen, die jährlich in der Kaffeehaus-Kette Starbucks in den USA verbraucht werden, erwarten die Forscher einen möglichen Gewinn von etwa acht Millionen Dollar. Voraussetzung sei allerdings eine einfache Logistik und nicht nur der Verkauf des Diesels sondern auch der produzierten Heizpellets. Nicht beziffert haben die Forscher den Imagegewinn, den eine Kaffeehauskette durch diese Biodieselproduktion, die nicht in Konkurrenz um Anbauflächen für Nährgetreide tritt, erreichen könnte.

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