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OHB-Chef Marco Fuchs: "Eine Mission zur Venus hilft uns, die Erde besser zu verstehen"

Archivmeldung vom 01.11.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.11.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Marco Fuchs, Vorstandsvorsitzender OHB SE. Bild: "obs/OHB SE/Bettina Conradi"
Marco Fuchs, Vorstandsvorsitzender OHB SE. Bild: "obs/OHB SE/Bettina Conradi"

Marco Fuchs, Vorstandsvorsitzender des Raumfahrtkonzerns OHB SE, fordert Deutschland und Europa auf, möglichst bald eine Wissenschaftsmission zur Venus zu starten. Zur Begründung sagte er in einem Beitrag auf der Internetseite seines Unternehmens, dass der Planet möglicherweise ein vielversprechenderes Objekt darstellt, um herauszufinden, ob es Spuren von Leben außerhalb der Erde gibt.

"Es kommt mir fast so vor, als wollte jeder auf den Mars, weil man da so schöne Fotos machen kann", kritisiert Fuchs in seiner monatlichen Kolumne "Space Encounter" die Fixierung auf den roten Planeten. Die Venus dagegen sei kaum im Fokus.

Fuchs hält das für einen Fehler: "Erde und Venus entstanden unter sehr ähnlichen Bedingungen. Das Goddard Institute for Space Science der NASA hat erst im September 2019 eine Studie vorgestellt, nach der die Venus bis zu drei Milliarden Jahre lang ein gemäßigter Planet mit stabilen Temperaturen von maximal 50 bis mindestens 20 Grad Celsius gewesen sein könnte. Auf der Oberfläche gab es demnach auch flüssiges Wasser in Ozeanen", so Fuchs. "Ich finde diese Erkenntnisse ausgesprochen spannend. Sie bedeuten aus meiner Sicht zweierlei. Zum einen, dass die Venus sich in der Zeit zwischen drei und einer Milliarde Jahre vor unserer Zeit in einer habitablen Zone befunden haben könnte. Zum anderen - und das vor allem - dass wir von der Erde mit dem Blick zur Venus sozusagen auch einen Blick in unsere Zukunft werfen. Die Venus ist in ihrem Lebenszyklus fortgeschrittener als die Erde. Sie bildet somit vielleicht einen Prototyp für den Zustand der Erde an einem Zeitpunkt einige hundert Millionen Jahre in der Zukunft. So gesehen ist die Frage erlaubt: sehen wir in der Venus einen Endzustand von bewohnbaren Planeten dieser Größe? Und weiter: können wir daraus Rückschlüsse auf die Veränderung von Klima- und Umwelt ziehen?"

Um diese Fragen zu beantworten, wüsste die Wissenschaft jedoch noch viel zu wenig über die Venus. Deshalb "sollten wir uns um eine Wissenschaftsmission dorthin bemühen", fordert der OHB-Chef. "Deutschland sollte sich dabei auch aktiv darum kümmern, dass die Europäer schon bald eine Mission zur Venus unternehmen. Um die Geologie zu erforschen, ist eine robotische Landemission nötig, in dieser Disziplin gehören wir in Deutschland zu den führenden Ländern weltweit. Vor allem benötigen wir insgesamt mehr Missionen, um die Venus zu studieren und damit ein besseres Verständnis ihrer Entwicklung zu bekommen."

Quelle: OHB SE (ots)

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