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Das Leben danach: Massenaussterben und ihre Konsequenzen

Archivmeldung vom 06.05.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.05.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de

Ein gigantischer Meteoriteneinschlag am Ende der Kreidezeit vor 66 Millionen Jahren verursachte das jüngste von fünf großen Massenaussterben der Erdgeschichte. Neben den Dinosauriern starben auch im Meer viele Arten und ganze Gruppen wie die Ammoniten aus. Ökosysteme erholten sich zwar recht schnell, sahen aber dauerhaft anders aus als zuvor. Paläontologen des Museums für Naturkunde Berlin haben nun erstmals die ökologischen Umwälzungen in den Meeren genau untersucht und einen globalen Regimewechsel dokumentiert, der nicht allein auf das Aussterben zurückgeht.

In den ersten Millionen Jahren nach dem Artensterben weisen die Lebensgemeinschaften im Meer deutlich erhöhte Anteile von räuberisch lebenden Weichtieren auf. Gleichzeitig nahm auch die Zahl derjenigen Organismen zu, die im Meeresboden lebten und solcher, die frei beweglich waren. "Das sind genau die Arten, die sich vor dem zugenommenen Räuberdruck im Untergrund verstecken oder fliehen konnten", sagte der Erstautor der Studie, Martin Aberhan. Auch der Anteil von Mollusken, die nicht das Meerwasser nach lebendem Plankton absuchten, sondern sich von toten organischen Partikeln im Sediment ernährten, war langfristig erhöht. "Tiere, die organisches Material aus dem Meeresboden baggern sind weniger anfällig als solche, die auf Plankton angewiesen sind wenn die Nahrungszufuhr unterbrochen wird. Das passt gut zum Folgeszenario eines Meteoriteneinschlags, wonach eine verdunkelte Atmosphäre die auf Sonnenlicht angewiesenen planktonischen Algen am Anfang der Nahrungskette stark einschränkten", erläutert Aberhan.

Die Forscher stellten fest, dass dieselben ökologischen Umschwünge gleichzeitig an verschiedenen Orten, in unterschiedlicher Entfernung vom damaligen Einschlagskrater und in unterschiedlichen Klimazonen stattfanden. "Wir folgern daraus, dass die Veränderungen globales Ausmaß hatten und dass die neuartige Zusammensetzung der Lebensgemeinschaften nicht zufällig, sondern durch gerichtete Prozesse zustande kam", so Aberhan. Mit Blick auf die großmaßstäblichen gegenwärtigen Umweltveränderungen zeigt die neue Studie, dass bei extrem gestressten Ökosystemen mit sehr langfristigen ökologischen Konsequenzen zu rechnen ist, anstatt einer raschen Rückkehr zum Ausgangszustand.

Besonders bemerkenswert ist nach Wolfgang Kiessling, der ebenfalls an der Studie beteiligt war, dass „der ökologische Umbruch auch erkennbar ist, wenn wir nur überlebende Arten ansehen, denn damit kann der ökologische Umbruch nicht nur auf das Artensterben zurückgehen.“

Quelle: Museum für Naturkunde - Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung (idw)

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