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Parkinson-Patient wurde aufladbarer Hirnschrittmacher implantiert

Archivmeldung vom 27.10.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Dem in Köln operierten Parkinson-Patienten geht es nach der ersten Implantation des aufladbaren Hirnschrittmachers nach Aussagen der Mediziner sehr gut. Der Mann wird in der Lage sein ein annähernd normales Leben zu führen.

Der Parkinson-Patient hat die Operation mit dem erstmals implantierten aufladbaren Hirnschrittmacher sehr gut überstanden. Laut Aussagen der Experten wird der Mann vermutlich ein Leben ohne Beschwerden vor sich haben. 

Der Neurochirurg Prof. Volker Sturm hatte gemeinsam mit vier anderen Medizinern die Operation am Freitag an dem Patienten vorgenommen und zeigte sich nach dem Eingriff sehr zufrieden. "Ich bin sicher, dass der Patient in zwei bis drei Monaten sowohl beim Zittern als auch seiner Bewegungsverlangsamung ganz oder nahezu beschwerdefrei sein wird. Es geht ihm schon jetzt viel besser", sagte Sturm. Dank des neu entwickelten Geräts, das mit Akkubetrieb versehen ist, der Marke Medtronic, konnte der wichtige Eingriff bei dem Patienten durchgeführt werden. Laut Sturm sei der Einsatz des Hirnschrittmachers eine Innovation für sehr viele Patienten, die an Parkinson leiden. 

Mit der Implantation des Geräts ("Activa RC") werden den Patienten die bislang erforderlichen operativen Eingriffe zum Austausch alle zwei bis fünf Jahre erspart. Insbesondere für die knapp 20 Prozent der Fälle, die bei diesem Eingriff zu Komplikationen führen, werde damit geholfen. 

Der medizinische Fortschritt besteht zudem darin, dass "Activa RC" gezielter eingesetzt werden kann, weil er an mehreren Stellen im Gehirn zur gleichen Zeit stimulieren kann. Nach Ansicht der Mediziner können mit dem Gerät rund 2.500 bis 3.000 Parkinson-Patienten von dem Eingriff jedes Jahr profitieren, denen auf diese Weise das Leben enorm erleichtert wird. Momentan wird etwa 500 Patienten ein Hirnschrittmacher implantiert, die jedoch bislang nicht wiederaufladbar waren. 

Bereits im Jahr 2006 waren Prof. Sturm und der Wissenschaftler Prof. Peter Tass für den Deutschen Zukunftspreis nominiert worden, weil sie zu diesem Zeitpunkt ihren eigenen Hirnschrittmacher entwickelt hatten. 

Mit der Neuentwicklung der Hirnschrittmacher können nun auch Patienten behandelt werden, die unter Tremor (Zittern) oder Dystonie (lebensgefährlichen Verkrampfungen) leiden. Die bislang bestehenden Nebenwirkungen bei den betreffenden Patienten sollen mit den aufladbaren Hirnschrittmachern deutlich verbessert werden. "Activa RC" wird bei dem Patienten dafür in den Brust- oder Oberbauchbereich implantiert und erzeugt dann elektrische Impulse. Diese elektronischen Stöße werden dabei durch Leitungen unter der Haut in die betroffenen Bereich des Gehirns und die dort gelegenen implantierten kleinen Elektroden gesandt.

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