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Finanzbranche kritisiert grünes Label für Atomkraft

Archivmeldung vom 04.01.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.01.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Gebäude der Landesbank Baden-Württemberg am Hauptsitz Stuttgart, am Hauptbahnhof, Kurt-Georg-Kiesinger-Platz
Gebäude der Landesbank Baden-Württemberg am Hauptsitz Stuttgart, am Hauptbahnhof, Kurt-Georg-Kiesinger-Platz

Von Frank Kleinbach - LBBW, CC BY-SA 3.0, Link

In der deutschen Finanzbranche regt sich Widerstand gegen die von der EU-Kommission vorgeschlagenen Regeln zur Einstufung von Atomkraft und Erdgas als nachhaltige Energiequellen. "Mit dieser Taxonomie lädt die EU-Kommission Probleme wie die Entsorgung des Atommülls auf künftige Generationen ab", kritisiert Ingo Speich, Leiter Corporate Governance und Nachhaltigkeit bei der Dekabank, gegenüber dem Wirtschaftsmagazin CAPITAL (Link).

"Die Taxonomie wurde politisch gekapert", so Speich. "Die Regeln werden von der Industriepolitik einzelner Länder getrieben." So hatte Frankreich erfolgreich darauf gedrängt, Atomkraft als saubere Energie einzustufen - Deutschland lehnt das zwar ab, setzte sich im Gegenzug aber mit dem Vorschlag durch, Erdgas in die Taxonomie aufzunehmen. Die EU-Kommission habe damit "Glaubwürdigkeit verspielt", kritisiert Speich.

Auch bei der Landesbank Baden-Württemberg hält man wenig von den EU-Plänen. "Atomkraft ist nicht umsonst europaweit eines der wichtigsten Ausschlusskriterien für Sustainable Finance", heißt es von der LBBW gegenüber CAPITAL. Die verschiedenen Ansätze, das Atommüllproblem in den Griff zu bekommen, seien bislang nicht erfolgversprechend.

Deka-Vertreter Speich warnt davor, die Effekte der Taxonomie zu unterschätzen. "Atomstrom- und Gasfirmen werden es leichter am Kapitalmarkt haben", so Speich. "Sie können durch die Taxonomie auf mehr potenzielle Anleger, Investoren und damit mehr Geld hoffen." Unternehmensanleihen könnten außerdem als sogenannte Green Bonds gehandelt werden. "Die Nachfrage nach Green Bonds ist sehr hoch, damit wäre die Liquidität dieser Firmen am Kapitalmarkt sichergestellt."

Auf die Finanzprodukte der Deka werde die vorläufige Entscheidung jedoch keinen Einfluss haben. "Stand heute bleiben unsere Filter für nachhaltige Finanzprodukte wie sie sind", so Speich. "Wir weiten sie nicht auf Firmen aus dem Atomsektor auf."

Quelle: Capital, G+J Wirtschaftsmedien (ots)

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