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Statistik: Zahl der Anfänger in Berufsausbildung 2011 um 1,7 Prozent gestiegen

Archivmeldung vom 08.03.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.03.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: SPÖ Landtagsklub / pixelio.de
Bild: SPÖ Landtagsklub / pixelio.de

In Deutschland haben 2011 rund 742.100 Personen eine duale oder vollzeitschulische Berufsausbildung an beruflichen Schulen begonnen, ein Plus von 1,7 Prozent gegenüber 2010. Das teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag mit. Während sich die Zahl der Ausbildungsanfänger im dualen System um 2,9 Prozent erhöhte, nahm sie in Berufen des Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialwesens mit 0,3 Prozent nur leicht zu. In der übrigen vollzeitschulischen Berufsausbildung ging die Zahl der Anfängerinnen und Anfänger um 4,8 Prozent zurück.

Im Jahr 2011 begannen zusätzlich 294.300 junge Menschen ein Bildungsprogramm im Übergangsbereich, um durch das Nachholen eines Haupt- oder Realschulabschlusses oder durch den Erwerb beruflicher Grundkenntnisse ihre Chancen auf einen Ausbildungsplatz zu verbessern. Das waren 8,0 Prozent weniger als 2010. Auch die Zahl der Anfänger in Bildungsgängen des Sekundarbereichs II, die zur Studienberechtigung führen, ging 2011 zurück. Sie sank gegenüber 2010 um 9,1 Prozent auf 504.300 Personen. Das lag insbesondere daran, dass 2010 aufgrund der Umstellung auf die achtjährige Gymnasialzeit in Nordrhein-Westfalen noch ein Doppeljahrgang in die Sekundarstufe II eingetreten war. Im Jahr 2011 gab es bundesweit keine neuen Doppeljahrgänge mehr.

Die Zahl der Studienanfänger nahm 2011 gegenüber dem Vorjahr um 15,8 Prozent auf 519.300 zu. Ursache für diesen starken Anstieg waren die doppelten Abiturientenjahrgänge, die 2011 in Bayern und Niedersachsen in Folge der Einführung der achtjährigen Gymnasialzeit die Schulen verließen. Hinzu kam die bundesweite Aussetzung von Wehrpflicht und Zivildienst, die den nahtlosen Übergang junger Männer von der Schule an die Universität ermöglichte.

Immer weniger Betriebe bilden aus

Trotz des befürchteten Fachkräftemangels bilden immer weniger Betriebe in Deutschland Lehrlinge aus. 2010 traf dies nur noch auf knapp 22,5 Prozent aller Betriebe mit sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten zu. Ein Jahr zuvor waren es noch 23,5 Prozent. Dies geht aus dem Entwurf für den Berufsbildungsbericht 2012 hervor, der der "Süddeutschen Zeitung" vorliegt. Damit ist die Zahl der Ausbildungsbetriebe wie schon 2008 und 2009 erneut gesunken, obwohl die Gesamtzahl der Betriebe leicht zulegte. Das Kabinett soll das gut 100 Seiten starke Regierungspapier Anfang April verabschieden. Die Zahlen in dem Bericht beruhen auf Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA). Danach hatten 2010 knapp 470.000 Betriebe mindestens einen Auszubildenden, bei insgesamt 2,08 Millionen Betrieben mit sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten. 2009 zählte die BA noch etwa 485.000 Ausbildungsbetriebe, 2008 gut 494.000. Zahlen für 2011 liegen noch nicht vor.

Das Bundesbildungsministerium merkt dazu in seinem Bericht an: "Auffällig ist der hohe Bestandsverlust. Weder in den alten noch in den neuen Ländern hatte es bei den Ausbildungsbetrieben in den letzten elf Jahren so große prozentuale Bestandsrückgänge gegeben wie 2010."

Ingrid Sehrbrock, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), sagte der Zeitung: "Die Wirtschaft kann ihr sinkendes Engagement in Sachen Ausbildung nicht mit dem demographischen Wandel begründen. Bewerber gibt es genug. In Wahrheit übersteigt die Zahl der unversorgten Bewerberinnen und Bewerber die Zahl der offenen Plätze um mehr als das Doppelte." Betriebe sollten gerade jetzt denjenigen eine Chance geben, die bisher keine Chance auf einen Ausbildungsplatz hatten und sich in Übergangssystemen mit Maßnahmen und Modellprojekten über Wasser hielten.

Ganz anders sieht dies der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK). "Die Zahl der Schulabgänger sinkt. Zugleich gibt es einen Trend zum Hochschulstudium. Deshalb gibt es weniger Bewerber", sagte DIHK-Ausbildungsexperte Thilo Pahl der Zeitung. Wenn deshalb Betriebe keine Auszubildenden mehr fänden, fielen sie auch als Ausbildungsbetriebe aus.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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