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Banken-Studie: Prognose bis 2014 ist negativ

Archivmeldung vom 03.11.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.11.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com  / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com / pixelio.de

40 Prozent der Bankentscheider in Deutschland rechnen damit, dass die Branchenentwicklung bis 2014 noch hinter der Gesamtwirtschaft zurückbleiben wird. Weitere 30 Prozent trauen sich bereits gar keine Prognose mehr zu, weil sie die Entwicklung für unvorhersehbar halten. Damit hat die Branchenstimmung einen neuen Tiefpunkt erreicht. Als größte Herausforderung bezeichnen die Entscheider die Regulierung: 95 Prozent der Institute sehen sich durch Verordnungen und gesetzliche Vorschriften unter Druck gesetzt. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Branchenkompass 2011 Kreditinstitute" von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut.

In der Geschichte des Branchenkompasses, die bis 2002 zurückreicht, fielen die Prognosen der Banken noch nie so schlecht aus wie in diesem Jahr. Institute mit Schwerpunkt Firmenkundengeschäft sind dabei besonders pessimistisch: 55 Prozent erwarten eine unterdurchschnittliche Entwicklung. Denn mit einer möglicherweise stagnierenden Konjunktur werden sich besonders die Geschäfte mit Unternehmen verlangsamen. Bei den "Firmenkundenbanken" schlagen auch die Folgen der Finanz- und Schuldenkrise sowie steigende Kreditrisiken stärker zu Buche, wie die Befragung zeigt.

Vor allem der zunehmende Regulierungsdruck belastet die Stimmung der Führungskräfte und belastet die Institute sogar noch stärker als der weiter anziehende Konkurrenzkampf in der Branche. Unter der Vielzahl der Verordnungen und Vorschriften bringt insbesondere die im vergangenen Dezember veröffentlichte vorläufige Endfassung von Basel III die Banken in Bedrängnis, erzwingt sie doch hohe Investitionen und Anpassungen. Auf Seiten der Firmenkundenbanken sehen hier 82 Prozent umfangreichen Handlungsbedarf.

Auch die Neufassung von MaRisk (BA) fordert die Banken massiv. 53 Prozent der Befragten planen für die erforderlichen Anpassungen im Risikomanagement hohe Investitionen. Unter den öffentlich-rechtlichen Instituten sind es sogar 69 Prozent. Hier drängt die Zeit, denn die dritte MaRisk-Novelle muss bis zum Ende dieses Jahres umgesetzt werden. Noch immer nicht abgeschlossen ist ebenfalls die Umsetzung der Beratungsprotokolle in der Anlageberatung. Jede zweite Bank sieht hier noch hohen Anpassungs- und Investitionsbedarf. Dabei sind die Institute bereits seit dem Januar vergangenen Jahres verpflichtet, über jede Anlageberatung mit Privatkunden ein Protokoll anzufertigen.

Die Regulierungsmaßnahmen drücken auf die Stimmung. Der harte Wettbewerb stellt für rund 80 Prozent der Banken eine der größten Herausforderungen dar. Die Institute sehen sich unter Druck - nicht nur durch Konsumkredit- und Direktbanken sondern zunehmend vor allem auch durch branchenfremde Konkurrenten. Nearbanks, also beispielsweise Zahl- und Kreditkartenunternehmen, sowie Nonbanks und neue Zahlungsdienstleister im Internet und Mobilfunk bieten Bankkunden mit komfortablen, innovativen Angeboten Mehrwerte. Die Institute wollen ihnen das Feld jedoch nicht kampflos überlassen. Sie konzentrieren sich deshalb gezielt auf ihre Bestandskunden. Zu ihnen liegen zahlreiche persönliche und Transaktionsdaten vor, die eine nutzergerechte Gestaltung und Vermarktung von Produkten ermöglichen.

Hintergrundinformationen

Für die Studie "Branchenkompass 2011 Kreditinstitute" von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut befragte forsa im Juli 2011 100 Entscheider aus 100 Kreditinstituten in Deutschland. Die Institute gehören zu den nach ihrer Bilanzsumme größten Kreditinstituten im Land. Sie repräsentieren die drei Säulen der deutschen Kreditwirtschaft: Sparkassen, Genossenschaftsbanken und Kreditbanken. Die Entscheider wurden zu den Branchentrends sowie zu den Strategien und Investitionszielen bis 2014 interviewt. Befragt wurden jeweils die Vorstandsvorsitzenden, Vorstandsmitglieder, die Geschäftsführer, die Leiter der Unternehmensentwicklung, die Leiter von Finanzen und Controlling oder die Vertriebs- und Marketingleiter. Die Befragungen wurden mit der Methode des Computer Assisted Telephone Interviewing (CATI) durchgeführt.

Quelle: Steria Mummert Consulting (ots)

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