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NGG-Chef Möllenberg: Schwarzarbeit in jedem dritten Gastronomiebetrieb

Archivmeldung vom 08.08.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.08.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Franz-Josef Möllenberg Bild: xtranews.de / de.wikipedia.org
Franz-Josef Möllenberg Bild: xtranews.de / de.wikipedia.org

Schwarzarbeit ist in der Gastronomie nach Angaben der zuständigen Gewerkschaft NGG weit verbreitet. In jedem dritten Gastronomiebetrieb seien in diesem Sommer bei Schwerpunktkontrollen der der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Zolls Verstöße festgestellt worden, sagte NGG-Chef Franz-Josef Möllenberg der "Welt". "Die verniedlichend ,Minijobs` genannte geringfügige Beschäftigung trägt zur Grauzone in der Gastronomie bei", kritisierte der Chef der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten weiter. Möllenberg forderte ein Eingreifen von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU).

Die 400-Euro-Jobs müssten zeitlich beschränkt werden. "Heute ist das ja unbeschränkt, was zu Hungerlöhnen von unter drei Euro führen kann, wenn die Arbeitszeit in die Höhe getrieben wird." Bei zwölf Stunden in der Woche käme ein Minijobber auf einen Mindestlohn von 8,62 Euro.

"Das wäre schon einmal ein erster Schritt." "Wir leisten uns den fragwürdigen Luxus, Hungerlöhne mit Milliarden aus der Staatskasse aufzustocken", kritisierte der Gewerkschaftschef. So fördere man Schmutzkonkurrenz und schädige die Arbeitgeber, die vernünftige Löhne zahlten.

"Wenn man in den Speisekarten einmal aufführen würde, was die Koch, die Kellnerin und der Mann hinter dem Tresen bekommt, dann würde so mancher Gast vor Scham das Lokal verlassen", sagte Möllenberg weiter. Der NGG-Chef kritisierte das neue Internetportal von Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU), das für mehr Transparenz in der Lebensmittelbranche sorgen soll. "Internetportale können sich schnell zum Pranger entwickeln", warnte Möllenberg.

Die Ministerin erwecke den Eindruck, "als ob heute von der Lebensmittelwirtschaft nur gelogen und betrogen würde." Das sei aber nicht so. Mit Blick auf das jüngste Urteil des Straßburger Menschengerichtshofes zu "Whistleblowern" forderte Möllenberg einen besseren Informantenschutz in Deutschland. Dies könne im Bereich der Lebensmittelwirtschaft auch ein wirksamer Beitrag zum Verbraucherschutz sein, sagte der NGG-Chef und verwies auf Lebensmittelskandale in der Vergangenheit, die durch Hinweise von Beschäftigten aufgedeckt werden konnten.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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