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Coface: Neunte China-Studie - Zahlungsverzögerungen in China häufen sich, werden aber gleichzeitig kürzer

Archivmeldung vom 05.06.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.06.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Unternehmen in China zahlen im globalen Vergleich zufriedenstellend. Geschäfte auf Basis eines Lieferantenkredits nahmen auch 2011 weiter stark zu. Dabei wird das Zahlungsziel öfter überzogen, allerdings nicht mehr so lange. Das sind Ergebnisse der neunten Studie des internationalen Kreditversicherers Coface zum Zahlungsverhalten chinesischer Unternehmen. Coface hat dazu Ende 2011 über 1300 Unternehmen verschiedener Branchen und Gesellschaftsformen befragt.

Die Lieferung auf Zahlungsziel ist zur wichtigsten Finanzierungskomponente für Unternehmen in China geworden. Diese Entwicklung hält seit der Krise 2008 an. 90 Prozent der befragten Unternehmen arbeiteten 2011 mit dem Lieferantenkredit, vier Jahre zuvor waren es nur 65 Prozent. Dies ist einerseits Folge des Wettbewerbs: 53 Prozent der befragten Unternehmen gaben das als Grund an. Andererseits ist das Vertrauen zwischen den Geschäftspartnern gewachsen. 23,5 Prozent der Unternehmen nannten dies als einen Faktor. Während Geschäfte auf Grundlage des Lieferantenkredits inzwischen weit verbreitet sind, verkürzen sich die vereinbarten Zahlungsziele. Fast drei Viertel der Verträge werden mit 60 Tagen oder weniger vereinbart. Dies verringert das allgemeine Risiko. Transaktionen mit Zahlungszielen von 90 Tagen und länger sind seltener geworden und betrafen meist einmalige Geschäfte.

Da Lieferungen auf Kredit zunehmen, sind chinesische Unternehmen auch automatisch von Zahlungsverzögerungen im Inland betroffen. 2011 haben 79 Prozent verspätete Zahlungen registriert. Im Jahr zuvor waren es 67,4 Prozent. Allerdings waren 2008 über 90 Prozent davon betroffen. Auf der anderen Seite sind die Verzögerungen nun kürzer. Nur zehn Prozent der Abnehmer überziehen 90 Tage. Ein gutes Drittel (36,5 Prozent) der Rechnungen wird weniger als 30 Tage nach Zahlungsziel beglichen. Einige anfällige Branchen laufen dem allgemeinen Trend allerdings entgegen. In Bau, Stahl und Textil ziehen sich die Zahlungen oft länger als 60 Tage über das vereinbarten Ziel hin. Die Solarenergiebranche muss ebenfalls genauer betrachtet werden. Hier sorgen Überkapazitäten und Überproduktion gleichermaßen für Probleme.

Wie im Jahr zuvor ist der Hauptgrund für Zahlungsverzögerungen die schwierige Finanzlage der Kunden. Dies geben fast zwei Drittel (63 Prozent) der von Coface China befragten Unternehmen an. Dabei kommen Liquiditätsprobleme, der Wettbewerbsdruck und der mangelnde Zugang zu externen Finanzierungsmitteln zusammen. Nach Erkenntnissen von Coface wird es für private Unternehmen, insbesondere kleine Firmen, zunehmend schwieriger, Bankkredite zu erhalten. Das belegen auch die Ergebnisse der Studie. Etwa ein Drittel der befragten Unternehmen nannten die unzureichende Kreditversorgung als Hauptgefahr für die weitere Entwicklung im Jahr 2012.

Quelle: Coface Deutschland (ots)

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